Alpenfledermaus
Heimische Fledermausarten im Porträt
Die 25 Schönen der Nacht auf einen Blick


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Bechsteinfledermaus
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Braunes Langohr
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Breitflügelfledermaus
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Fransenfledermaus
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Graues Langohr
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Großer Abendsegler
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Großes Mausohr
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Große Bartfledermaus
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Große Hufeisennase
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Kleine Bartfledermaus
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Kleine Hufeisennase
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Kleiner Abendsegler
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Langflügelfledermaus
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Mopsfledermaus
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Mückenfledermaus
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Nordfledermaus
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Nymphenfledermaus
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Rauhautfledermaus
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Teichfledermaus
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Wasserfledermaus
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Weißrandfledermaus
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Wimpernfledermaus
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Zweifarbfledermaus
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Zwergfledermaus
Seit mehr als 50 Millionen Jahren bevölkern Fledermäuse die Erde. Sie sind die einzigen Säugetiere, die jemals den aktiven Flug erlernt haben. Das Leben in der Dunkelheit, ihre Fähigkeiten, mit den Ohren zu sehen und mit mehr als 800 Herzschlägen pro Minute durch die Lüfte zu sausen, sind nur einige weitere Aspekte, die diese Tiere so einzigartig machen.
Heute leben auf der Erde mehr als 1.400 Fledermausarten, die Mehrzahl von ihnen bewohnen die tropischen Klimazonen. Dies liegt daran, dass alle Fledermausarten gerne ein warmes Klima mögen. Je weiter man sich auf dem Erdball vom Äquator nach Norden bewegt, desto geringer ist die natürliche Artenvielfalt der Fledermäuse. In Deutschland fliegen 25 Fledermausarten durch die Nacht.
25 Schöne der Nacht, die in Deutschland zu Hause sind (zum Aufklappen bitte klicken)
- Alpenfledermaus (Hypsugo savii)
- Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii)
- Braunes Langohr (Plecotus auritus)
- Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus)
- Fransenfledermaus (Myotis nattereri)
- Graues Langohr (Plecotus austriacus)
- Große Bartfledermaus (Myotis brandtii)
- Große Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum)
- Großer Abendsegler (Nyctalus noctula)
- Großes Mausohr (Myotis myotis)
- Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus)
- Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros)
- Kleiner Abendsegler (Nyctalus leisleri)
- Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus)
- Langflügelfledermaus (Miniopterus schreibersii)
- Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus)
- Nordfledermaus (Eptesicus nilssoni)
- Nymphenfledermaus (Myotis alcathoe)
- Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii)
- Teichfledermaus (Myotis dasycneme)
- Wasserfledermaus (Myotis daubentonii)
- Weißrandfledermaus(Pipistrellus kuhlii)
- Wimperfledermaus (Myotis emarginatus)
- Zweifarbfledermaus (Vespertilio murinus)
- Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus)
Alpenfledermaus
Ist mit 3.300 Meter Höhennachweis der Bergsteiger unter den Fledermäusen
Diese bei uns meist nur in südlichen Regionen vorkommende Alpenfledermaus bevorzugt felsenreiche Lebensräume. Sie wurde bereits in einer Höhe von 3.300 Metern nachgewiesen. Ihr Hauptverbreitungsgebiet liegt zwischen den Mittelmeerküsten bis in die alpinen Bereiche. Dort sind insbesondere Karstgebiete und kleinräumige Kulturlandschaften ihr Lebensraum. Die Alpenfledermaus ist aber auch häufig in urbanen Gebieten zu Hause. Derzeit wird eine Ausbreitung nach Norden beobachtet, die mit den wachsenden Besiedlungen von Städten in Verbindung steht. Die Alpenfledermaus ist der „bunte Hunde“ unter den Fledermäusen: Sie hat ein langhaariges braun-goldgelb schimmerndes Fell mit einer klaren Abgrenzung zur weißen Unterseite. Sie gehört zu den kleineren Fledermausarten und hat kurze, breit abgerundete Ohren. Charakteristisch ist ihr Gleitflug, bei dem sie ihre Flügel halb geschlossen hält.
Bechsteinfledermaus
Benötigt bis zu 50 verschiedene Quartiere im Jahr
Die großen Ohren und das recht langhaarige Fell zwingen die Bechsteinfledermäuse zu einem relativ langsamen Flug. Aber die kurzen und sehr breiten Vorderflügel machen sie zu wendigen Flugkünstlern, die selbst zwischen den Blättern der Büsche und Bäume noch manövrieren können. Dabei erjagen sie nicht nur Fluginsekten wie die meisten anderen heimischen Fledermausarten: Bechsteinfledermäuse sind in der Lage, die auf Blättern und am Boden ruhenden Insekten abzusammeln. Dazu nutzen sie sehr kurze Ultraschall-Rufe und gebrauchen natürlich die großen Ohren, die selbst noch geringste Echolaute wahrnehmen.
Hier hören Sie die Bechsteinfledermaus beim Ausflug aus dem Quartier:
Braunes Langohr
Kann Ultraschallrufe sowohl durch den Mund als auch die Nase abgeben
Langohrfledermäuse sammeln Insekten von Blättern. Wir können das Flüstern der Langohr-Fledermäuse hören, denn Ultraschallrufe liegen mit über 50 Kilohertz weit über der menschlichen Hörfähigkeit. Die großen Schalltrichterohren sind für die Jagdweise der Tiere von großer Bedeutung: Wer leise ruft, braucht gute Ohren, mit denen die Echos des so genannten Flüstersonars aufgefangen werden. Die Langohren jagen im Wald, in Gärten oder in unmittelbarer Nähe von Scheunen und Wohngebäuden. Sie kontrollieren die nahe Umgebung auf fliegende Spanner, Wickler und Motten.
Wochenstubenkolonien des Braunen Langohrs findet man frei sichtbar im Dachstuhl hängend. Lieber verkriechen sich die Tiere am Tage aber in das Zwischendach oder in Spalten der Dachkonstruktion, aus denen sie erst wieder am Abend – vor ihrem Ausflug zur Jagd – hervorkommen. Ihren Winterschlaf verbringen die Braunen Langohren vorwiegend in feucht-kühlen unterirdischen Kelleranlagen, Bunkern oder Höhlen. Aber auch oberirdische Verstecke in Gebäuden oder Baumhöhlen nutzen sie als Winterquartiere.
Sie hören den Werberuf eines Braunen Langohres:
Breitflügelfledermaus
Lebt sehr versteckt, zum Beispiel in Dehnungsfugen
Die Breitflügelfledermaus trifft man als typische „Hausfledermaus“ am ehesten im menschlichen Siedlungsraum. In den Häusern halten sich Breitflügelfledermäuse häufig im Dachfirst zwischen Dachpfanne und Isolierung auf. Selten sind sie auf dem Dachboden selbst zu entdecken. Gleich nach dem Sonnenuntergang fliegen Breitflügelfledermäuse aus dem Quartier. Ihr Flug wirkt relativ langsam, fast behäbig. Die Fluggeschwindigkeit beträgt 20 bis 30 Stundenkilometer. Die Jagdreviere befinden sich häufig nicht in allzu großer Entfernung vom Wochenstubenquartier. Die Tiere jagen bevorzugt nicht nur an Straßenlaternen, sondern auch in Gärten oder Parks.
Sie hören den Ruf der Breitflügelfledermaus:
Fransenfledermaus
Verdankt ihren Namen den borstigen Haaren auf ihrer Schwanzflughaut
Die Fransenfledermaus ist sowohl „Hausfledermaus“ als auch „Waldfledermaus“. Denn nach bisherigem Wissen besiedelt diese mittelgroße Fledermausart im Sommerhalbjahr sowohl Gebäude als auch Baumhöhlen. Wochenstubengesellschaften befinden sich beispielsweise in Hohlräumen von Außenwandverkleidungen oder in Zwischenwänden von Häusern. In den vergangenen Jahren sind in südlicher gelegenen Bundesländern auch Quartiere in hohlen Decken oder Wänden von Kuhställen gefunden worden. Dort verließen die Fledermäuse den Kuhstall zum Teil nicht einmal, um auf Beutesuche zu gehen.
Sie hören den Ruf der Fransenfledermaus:
Diese Fransenfledermaus jagt über einem Weiher. Sie hören ein schnelles, trockenes Rattern. Der Rhythmus ist sehr variabel.
Graues Langohr
Angelegt ähneln die Ohren dem Horn eines Widders
Das Graue Langohr ist dem Braunen Langohr sehr ähnlich, hat jedoch ein graues Fell und eine längere Schnauze. Als Hausfledermaus wohnt es gerne in Gebäudespalten. Im Winter nutzt es Höhlen und andere Gewölbe als Quartier.
Die sehr sehr leisen, steil modulierten Rufe des Grauen Langohrs mit sehr hoher Rufrate sind kaum wahrnehmbar und deshalb auch schwer aufzunehmen, Sie hören ein kurzes "vrrrrrt".
Hier hören Sie den Ruf des Grauen Langohrs:
Große Bartfledermaus
Geht besonders gern in feuchten Wäldern, Mooren und an Gewässern auf die Jagd
Diese kleine Fledermausart hat relativ langes Fell, dessen Basis dunkelgraubraun ist. Das Rückenfell von Alttieren der Großen Bartfledermaus hat an seinen Spitzen einen leichten Goldglanz. Große Bartfledermäuse jagen bevorzugt in Wäldern, soweit diese nicht zu dicht und geschlossen sind. Auch kleinere Wasserflächen, baumbestandene Uferbereiche von Gewässern und Feuchtwiesen werden zur Jagd aufgesucht.
Hier hören Sie den Ruf der Bartfledermaus:
Diese Bartfledermaus jagt über einem Waldweg, wobei sie längere Strecken auf und ab fliegt. Auffallend ist der sehr regelmäßige Rhythmus. Er ist oft langsamer als bei der Wasser- oder Fransenfledermaus.
Große Hufeisennase
Gibt ihre Rufe nicht wie andere Fledermäuse über das Maul, sondern über ihre hufeisenförmige Nase ab
Die Große Hufeisennase verdankt ihren Namen ihrem auffälligen, hufeisenförmigen Hautlappen um die Nase. Im Sommer haust sie am liebsten in Dachböden, Türmen und Höhlen. Als Winterquartier bevorzugt sie feuchte und frostsichere Höhlen und Gewölbe. Die Männchen der Großen Hufeisennase paaren sich mit allen Weibchen einer Familie und sind dabei sehr treu. Mit bis zu 30 Jahren kann die Große Hufeisennase ein hohes Alter erreichen.
Hören Sie den Ruf der Großen Hufeisennase:
Großer Abendsegler
Jagt mit bis zu 60 km/h geschwind durch Morgen- und Abenddämmerung
Die langen, schmalen und spitzen Flügel sind darauf abgestimmt, schnell zu fliegen. Ein enges Manövrieren in der Vegetation liegt ihnen nicht, denn mit einer Größe bis zu 85 Millimetern sind sie neben dem Mausohr die größten heimischen Fledermäuse. Betrachtet man sie näher, lässt das glatt anliegende, leicht speckig wirkende Fell die Auswirkung auf die Aerodynamik erahnen. Abendsegler sind schnelle und ausdauernde Flieger. Bei den Ausflügen zur nächtlichen Beutejagd erreichen sie mühelos Geschwindigkeiten von 50 Stundenkilometern. Die Abendsegler gehören zu den wandernden Arten, sie legen dabei bis zu 1.600 Kilometer zurück, um ihre Überwinterungsquartiere zu erreichen.
Der Große Abendsegler ist eine große Fledermausart mit einer Flügelspannweite von etwa 32 bis 40 cm. Abendsegler haben ein kurzes, eng anliegendes Fell mit einfarbig rostbrauner Farbe.
Die Jagdgebiete des Großen Abendseglers liegen oft über dem Kronendach von Wäldern, über Lichtungen, an Waldrändern, über Brachflächen, Grünland und über Gewässern. Aber auch über Grünflächen von Ortschaften (z. B. Parks, Friedhöfe) gehen sie auf Nahrungssuche. Bei ihren abendlichen Jagdausflügen entfernen sie sich zum Teil mit mehr als 10 Kilometern weit von ihren Tagesquartieren.
Ruf des Großen Abendseglers
Großes Mausohr
Nimmt sogar das Rascheln von Laufkäfern im Bodenlaub wahr
Über viele Generationen hinweg bewohnen die Traditionalisten großräumige, ungestörte Dachböden als warme Ersatzhöhlen in Kirchen, Schlössern oder anderen großen Gebäuden. Je nach Saison und Tagestemperatur wählen Große Mausohren Hangplätze im gesamten Dachbodenbereich aus. Ihre Aufenthaltszeit ist saisonal begrenzt, denn die Besetzung der Kirchendachstühle erfolgt meist im Sommer und zwar durch Weibchen, die dort ihre Jungen zur Welt bringen und aufziehen. In solchen Kolonien kann es sehr lebhaft zugehen, denn große Wochenstuben der Art können 2.000 und mehr Tiere umfassen. Die Weibchen rangeln um die besten Hangplätze an Balken, Mauern und im Dachgestühl, wo sie kopfüber und freihängend den Tag verbringen.
Sie hören den Ruf des Großen Mausohres bei der Jagd in einer Allee. Es ist ein langsames Ticken:
Kleine Bartfledermaus
Ist leicht zu verwechseln mit der Großen Bartfledermaus, der Zwerg- und der Nymphenfledermaus
Sie gehört ebenfalls zu den kleinen Fledermausarten und ist sogar noch etwas kleiner als ihre nah verwandte Schwesternart, die Große Bartfledermaus. Dieser Unterschied ist aber beim bloßen Betrachten kaum zu sehen, so dass die Unterscheidung der beiden Arten selbst für Fledermauskenner – die selten Bartfledermäuse zu Gesicht bekommen – nicht immer ganz einfach ist. Die Gesichts- und Flughäute der Kleinen Bartfledermaus sind schwarzbraun und dunkler als bei der Großen Bartfledermaus. Ihr langes, krauses Fell ist auf der Oberseite meist dunkelgraubraun, manchmal ist es aber auch hellbraun. Es fehlen aber immer die goldglänzenden Haarspitzen, wie sie Große Bartfledermäuse haben können.
Kleine Bartfledermäuse suchen verschiedenste Jagdgebiete auf. Innerhalb von Siedlungsbereichen jagen sie in Parkanlagen und Gärten. Beliebte Nahrungsgebiete sind aber auch Fließgewässer, Wiesen und Wälder. Wochenstuben der Kleinen Bartfledermaus befinden sich überwiegend an Bauwerken. Meist verstecken sich die Tiere in von außen zugänglichen engen Spalten: zum Beispiel zwischen Verschalungen, zwischen Holz und Mauerwerk oder hinter eng anliegenden und wenig benutzten Fensterläden.
Kleine Hufeisennase
Hüllt sich während des Schlafens in ihre Flughaut
Ebenso wie ihre große Schwester hat die Kleine Hufeisennase ihren Namen wegen ihres hufeisenförmigen Hautlappens um die Nase bekommen. Kleine Hufeisennasen halten sich gerne in Baumhöhlen und Tunneln, aber auch in Dachböden und Heizungskellern auf.
Der Ruf der Kleinen Hufeisennase:
Kleiner Abendsegler
Legt jährlich weite Wanderungen von bis zu 1.500 Kilometer zurück
Wie der Name es schon sagt, ist der Kleine Abendsegler die kleine Schwesternart des Großen Abendseglers. Sie sind aber nicht nur deutlich kleiner (Flügelspannweite ca. 26-32 cm) als Große Abendsegler – auch ihr Fell sieht anders aus. Es ist kurz, anliegend und die Haare sind zweifarbig: Die Haarbasis ist schwarzbraun, die Haarspitzen sind rostbraun. Insgesamt wirken Kleine Abendsegler etwas dunkler und nicht so glänzend wie Große Abendsegler.
Kleinabendsegler jagen in Wäldern auch unterhalb der Baumkronen. Regelmäßig suchen sie auch Nahrungsflächen abseits von Wäldern auf. Gerne jagen sie entlang linearer Gehölzstrukturen wie z. B. Baumreihen oder Alleen. Aber auch über beleuchteten Straßenzügen kann man Kleinabendsegler bisweilen bei der Jagd beobachten. Dort fliegen die Tiere dann meist in rasantem Tempo oberhalb der Laternen, so dass man sie erst sieht, wenn man mit einer Hand das blendende Lampenlicht verdeckt oder wenn eine Fledermaus unterhalb einer Lampe durchfliegt, um einem Beuteinsekt nachzustellen.
Der Kleinabendsegler jagt im offenen Flugraum über einer Wiese:
Langflügelfledermaus
Ist mit bis zu 70 km/h die schnellste Fledermaus Europas
Die Langflügelfledermaus gilt in Deutschland als ausgestorben: Sie ist der Definition nach jedoch eine heimische Fledermausart, da davon ausgegangen wird, dass sie sich in Quartieren am Kaiserstuhl noch in den 1960er Jahren fortgepflanzt hat. Zu dieser Zeit bewohnten ungefähr 500 Tiere die Quartiere während des Frühjahrs- und Herbstzuges. Heute gibt es bis auf einen Irrgast in den 1990er Jahren keine Nachweise ihres Vorkommens in Deutschland.
Das Hauptverbreitungsgebiet ist der gesamte Mittelmeerraum. Die nördliche Verbreitungsgrenze verläuft von Zentralfrankreich über Norditalien und Österreich bis nach Rumänien. Langflügelfledermäuse sind an felsige Gebiete gebunden. Sie nutzen sommerwarme Höhlen als Quartiere. Ihre Kolonien können mit über 1.000 Tieren sehr groß werden. Die Langflügelfledermaus ist eine mittelgroße Fledermausart mit langen und schmalen Flügeln. Ihre Kopfbehaarung ist kurz, sehr dicht und steht – die stark gewölbte Stirn und kurze Schnauze ist für die Art einzigartig und macht sie leicht erkennbar.
Mopsfledermaus
Verdankt ihren Namen ihrer gedrungenen Nase, die der Nase des Mopses ähnlich sieht
Die Mopsfledermaus bezieht ihr Quartier am liebsten im Wald oder in Waldnähe und bevorzugt dabei Spalten in Häusern und Bäumen. Als kälterobustes Tier wechselt sie erst bei starkem Frost in ihr Winterquartier, das sich in Höhlen, Kellern und alten Bunkeranlagen befindet.
Aktuell: Die Mopsfledermaus ist Europas Fledermaus des Jahres 2020/21.
Hier hören Sie den Ruf der Mopsfledermaus:
Mückenfledermaus
Ist die kleinste Fledermaus Deutschlands
Bis vor wenigen Jahren war nicht bekannt, dass es außer der Zwergfledermaus noch eine andere kleine Fledermausart gibt. Aufmerksam wurde man dadurch, dass beide Fledermausarten ihre Ultraschalllaute in verschiedenen Tonlagen aussenden. Worin sich die Lebensweise von Zwerg- und Mückenfledermaus unterscheidet, ist jedoch noch weitgehend unerforscht.
Beide Arten besiedeln sowohl im Sommer als auch im Winter spaltenförmige Verstecke an Gebäuden. Dazu zählen beispielsweise Fassadenverkleidungen aus Holz oder Schiefer, kleine Hohlräume an der Dachtraufe und in Außenwänden.
Hören Sie den Ruf der Mückenfledermaus:
Diese Mückenfledermaus jagt an einem Waldrand. Die Rufe ähneln in diesem Tonbeispiel den Rufen der Zwergfledermaus.
Nordfledermaus
Kommt als einzige Fledermaus Europas auch nördlich des Polarkreises vor
Die Nordfledermaus jagt am liebsten am Waldrand, an Teichen oder in der Nähe von Lichtquellen wie Laternen, wo sie ihre Beute gut in der Luft schnappen kann. Im Sommer lebt sie in Gebäudespalten, im Winter bezieht sie Felsspalten oder Höhlen. Sie kann 20 Jahre alt werden.
Nymphenfledermaus
Wurde erst 2001 als eigene Fledermausart erkannt
Die winzige Nymphenfledermaus wurde vor wenigen Jahren anhand genetischer Tests als eigene Art bestimmt. In Deutschland wiesen Experten ihr Vorkommen erstmals im Sommer 2005 nach. Äußerlich ähnelt das Leichtgewicht sehr der Kleinen Bartfledermaus. Allein das Gebiss und der Ruf der Nymphenfledermaus unterscheidet sie von ihren Verwandten. Ihr Name geht auf eine griechische Mythe zurück, in der eine Nymphe zur Strafe in eine Fledermaus verwandelt wird.
Rauhautfledermaus
Ist mit 1.905 Kilometern der Rekordhalter im Langstreckenzug
Sie sind nur wenig größer als die nah mit ihr verwandten Zwerg- und Mückenfledermäuse. Sie gelten eigentlich als „Waldfledermäuse“, da sie gerne Sommerquartiere in Baumhöhlen oder Fledermauskästen beziehen. Aber auch die Besiedelung von Quartieren an Gebäuden ist bei dieser Fledermausart nicht selten. An Häusern oder Scheunen verkriechen sich die Tiere dann in engste Spalten hinter Fassadenverkleidungen oder im Dachbereich. Wochenstubenkolonien können dann aus weit über 100 Weibchen bestehen.
Die Jagdgebiete der Rauhautfledermäuse liegen in Wäldern und in Landstrichen mit einer vielfältigen Gehölzstruktur. Wichtig scheint die Nähe der Quartierstandorte zu Gewässern zu sein. Die Tiere suchen besonders gern die Uferbereiche verschiedenster Gewässer zum Jagen auf.
Hören Sie den Ruf der Rauhautfledermaus:
Hier hören Sie einen typischen Ruf der Rauhhautfledermaus. Er weist einen relativ langsamen und deutlichen Rhythmus mit vielen Stockungen auf.
Teichfledermaus
Hat auffallend große Füße und einen fast weißen Bauch
Teichfledermäuse haben eine Flügelspannweite von ca. 20 bis 30 Zentimetern und zählen damit zu den mittelgroßen bis großen Fledermausarten. Ihre Sommerlebensräume liegen innerhalb Deutschlands vor allem in den gewässerreichen Gebieten Norddeutschlands mit großen Seen oder Flüssen. Denn große Wasserflächen stellen den wichtigsten Jagdraum für die Teichfledermaus dar. In schnellem, geradlinigem Flug erbeuten die Tiere dort ihre Hauptbeute: Zuckmücken und Köcherfliegen.
Der Ruf der Teichfledermaus:
Diese Teichfledermaus jagt über einem Weiher. Der Ruf ähnelt dem der Wasserfledermaus, jedoch ist der Rhythmus langsamer und die Pulse sind deutlich länger und tiefer.
Wasserfledermaus
Benutzt ihre Schwanzflughaut als Kescher, mit dem sie ihre Beute gezielt ins Maul befördert
Wasser- und Teichfledermäuse lassen sich in der richtigen Umgebung relativ gut beobachten: In einer lauen Sommernacht sind zur Fledermausbeobachtung nur eine Taschenlampe, eine gehörige Portion Geduld, ein Teich, See oder kleinerer Fluss in der Nähe sowie ein gutes Mückenschutzmittel nötig. Das Mückenschutzmittel kann dabei unter Umständen sogar zu Hause bleiben – wenn tatsächlich Teich- oder Wasserfledermäuse als nächtliche Insektenvertilger auf den Teichen und Seen unterwegs sind.
Diese mittelgroßen bis kleinen Fledermäuse haben auf dem Rücken eine mittel- bis dunkelgraubraune Fellfarbe. Die Bauchseite ist grauweißlich und manchmal auch schwach gelbbräunlich getönt. Die Ohren sind relativ kurz. Auffallend groß sind dagegen ihre borstenbehaarten Füße.
Der Ruf der Wasserfledermaus:
Diese Wasserfledermaus jagt über einem Weiher. Sie hören ein schnelles, trockenes Rattern. Wenn die Tiere relativ langsam geradeaus fliegen, ist ein deutlicher Zweitakt-Rhythmus zu hören: „dik-ke, dik-ke, dik-ke“.
Weißrandfledermaus
Ein weißes Band ziert den äußeren Rand der Armflughaut
Die Weißrandfledermaus ist eine kleine Fledermausart, die vor allem im Mittelmeerraum lebt. Sie breitet sich jedoch nach Norden aus und ist in unseren südlichen Bundesländern regelmäßig unterwegs. Sie bevorzugt Gebäudequartiere und ist somit meist in Siedlungen anzutreffen. Außerhalb von urbanen Räumen findet man sie oft in der Nähe von Gewässerstrukturen. Aber auch in der Stadt geht sie auf die Jagd nach Fluginsekten, die sie sehr wendig und schnell erbeutet. Ihr Hauptmerkmal zur Unterscheidung von Arten wie der Alpen- oder der Zwergfledermaus ist ein bis zu 2 Millimeter breiter weißer Rand an der unteren Armflughaut.
Wimperfledermaus
Jagt gern Fliegen in Kuhställen
Die mittelgroße Wimperfledermaus ist eine wärmeliebende Art, kommt aber auch im Süden Deutschlands vor. Im Sommer lebt die Wimperfledermaus in Dachböden oder Viehställen, während sie sich im Winter in Höhlen oder andere Gewölbe zurückzieht.
Sie hören den Ruf der Wimperfledermaus:
Die Wimperfledermaus fliegt von einer Baumkrone zur nächsten. Wenn sie in den Baumkronen jagt, ist ihr Ruf nicht oder nur kaum mit dem Batdetektor zu empfangen. In den offenen Bereichen zwischen den Baumkronen wird der Ruf lauter. Er klingt wie ein schnelles Rasseln mit extrem kurzen Pausen.
Zweifarbfledermaus
Besitzt als einzige Fledermaus Europas vier Milchzitzen
Diese hübschen Fledermäuse haben ihren Namen dank ihres auffallend gefärbten Fells bekommen. Ihre Haare sind zweifarbig. Während die Haarbasis schwarz gefärbt ist, haben die Haarspitzen des Rückenfells einen auffallenden weißlichen oder silbrigen Schimmer. Das Gesicht, die Ohren und die Flughäute sind tiefschwarz gefärbt.
Mit ihrer Flügelspannweite von ca. 30 cm zählt die Zweifarbfledermaus zu den mittelgroßen Fledermausarten.
Der Ruf der Zweifarbfledermaus:
Diese Zweifarbfledermaus jagt an einer Laterne. Der Ruf ähnelt hier dem der Breitflügelfledermaus. Er ist aber im Rhythmus langsamer und ihm fehlt das charakteristische Holpern der Breitflügelfledermaus.
Zwergfledermaus
Ist kleiner als eine Streichholzschachtel
Zwerg- und Mückenfledermaus sind die kleinsten heimischen Arten. Fliegend am Himmel wird ihre Größe meist überschätzt: Die zierlichen, fast zerbrechlich wirkenden Tiere haben eine Körperlänge von nur maximal 5,1 Zentimeter und mit einem Gewicht von nur fünf Gramm liegen sie in der Dimension eines Stücks Würfelzucker. Damit war die Zwergfledermaus bis zur Entdeckung der Mückenfledermaus die kleinste einheimische Fledermausart.
Ruf der Zwergfledermaus:
Sie hören eine Gruppe gemeinsam jagender Zwergfledermäuse. Der Rhythmus ist sehr hektisch und schnell.