Schmetterling, Käfer und Wildbiene haben eine unersetzliche Rolle in unserer Natur. Doch ihre Zahl geht immer mehr zurück. Helfen Sie mit einer Patenschaft, gegen das Insektensterben!
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Mitmachen bei der öffentlichen Konsultation zur EU-Initiative für Bestäuber
Im Rahmen Bestäuber-Initiative läuft derzeit – noch bis zum 5. April – eine öffentliche Konsultation, an der sich neben Experten und organisierten Interessengruppen auch die EU-Bürgerinnen und -Bürger beteiligen können. *** Die Konsultation ist beendet ***
Im Zuge dieser Konsultation sollen Meinungen zum Rückgang der Bestände von Bestäuberinsekten eingeholt werden, um zur Entwicklung einer europäischen Initiative für Bestäuber beizutragen. Der Fragebogen befasst sich mit den Ursachen und Folgen des Rückgangs der Bestäuberinsekten, möglichen Gegenmaßnahmen und der EU-Dimension des Problems.
EU-Kommission
Die Initiative zeigt, dass man sich in Brüssel des dramatischen Rückgangs von Bestäubern und der Notwendigkeit bewusst ist, diesem Trend entgegenzutreten, um Ökosystemfunktionen aufrecht zu erhalten, die Artenvielfalt zu schützen und das menschliche Wohlergehen zu sichern. Der EU-Ebene obliegt die Verantwortung, das Potential für den Schutz von Insekten in allen relevanten Politikbereichen voll auszuschöpfen und mögliche Synergien zu nutzen.
Der NABU hat den Fragebogen natürlich auch ausgefüllt und zusätzlich eine Stellungnahme abgegeben (siehe Anhang unten). Da sich jede Insektenfreundin/jeder Insektenfreund an der Konsultation beteiligen kann, haben wir zur Orientierung im Folgenden die Antworten des NABU samt den Begründungen für die Antworten aufgelistet. Fragen persönlicher Natur, die jede/r Teilnehmer/in nur individuell beantworten kann, wurden ausgespart.
- EU-Informationen zur Konsultation
- Direkt zum Fragebogen der EU (Sprachauswahl in der rechten Spalte)
EU-Initiative für Bestäuber – Fragen und Antworten
3. Wie wichtig ist/sind Ihrer Ansicht nach...
... Bestäuber für das Wohl des Menschen?
... die Rolle von Bestäubern in natürlichen Systemen?
... der Dienst von Bestäubern für landwirtschaftliche Systeme?
... Bestäuber für die Nachhaltigkeit der Existenzgrundlagen im ländlichen Raum?
... Bestäuber für die Ernährungssicherheit?
... der Schutz von Bestäubern, nicht nur wegen ihres wirtschaftlichen, sondern auch wegen ihres intrinsischen und kulturellen Wertes?
... der Schutz von Bestäubern für künftige Generationen?
Unsere Antwort zu allen Unterfragen: unverzichtbar
Begründung:
Von den 107 weltweit am häufigsten angebauten Kulturpflanzen werden 91 in unterschiedlichem Ausmaß bestäubt. Ein Totalverlust an Bestäubern könnte zu Ernteeinbrüchen um bis zu 90 Prozent führen. Die Versorgung mit Proteinen, Vitaminen oder Eisen wäre massiv gefährdet.
Durch die Bestäuberleistung wird nicht nur sichergestellt, dass etwa 90 Prozent der Pflanzenwelt fortbesteht und ihre Vielfalt erhalten bleibt. Bestäuber ermöglichen zudem erst, dass zahlreiche Lebewesen, die auf Wiesen, Hecken oder Bäume angewiesen sind, Lebensräume zur Deckung, Fortpflanzung und Nahrungsgrundlage finden. Beispiel Vögel: Der Großteil heimischer Singvogelarten ist von teils bestäuberabhängigen Sämereien, Nüssen oder Obst abhängig. Generell gilt: Pflanzenfressende Tierarten machen einen erheblichen Anteil der Artenvielfalt der Erde aus – und sind damit direkt von der Bestäubung abhängig.
Der jährliche Marktwert, der durch die Produktion bestäuberabhängiger Kulturpflanzen erzielt wird, beträgt bis zu 500 Milliarden Euro. Die Förderung von Bestäubern und weiteren Insekten sichert nicht nur landwirtschaftliche Erträge und damit das Einkommen von Familien in ländlichen Regionen, sondern auch die Attraktivität ländlicher Räume für Einheimische als auch Touristen.
Ob Vielfalt, Biologie oder Kunst – die Liste intrinsischer Werte und kultureller Inspirationen ist unerschöpflich! Vor dem Hintergrund der aufgelisteten Begründungen sollte es zweifelsfrei sein, dass das Wohlergehen künftiger Generationen nur mit einem ausreichenden Schutz von Insekten möglich ist.
4. Bestäuber leisten auf unterschiedliche Arten einen Beitrag für die menschliche Gesellschaft. Ihr Beitrag für den landwirtschaftlichen Sektor beispielsweise beläuft sich Schätzungen zufolge jährlich auf etwa 15 Milliarden Euro. Der Schutz von Bestäubern ist mit Kosten verbunden. Wie beurteilen Sie diese potenziellen Kosten im Vergleich zum sozioökonomischen Nutzen der Bestäuber?
Unsere Antwort: Die Kosten sind deutlich geringer als der Nutzen.
Begründung: Die wirtschaftlichen Gewinne durch Ernteerträge, aber auch das Einsparen chemisch-synthetischer Pestizide durch Förderung von natürlichen Gegenspielern und die Sicherstellung der Vielfalt an Ökosystemen sowie Tier- und Pflanzenarten zeigt deutlich, dass der Nutzen ungleich Höher ist als die zum Schutz erforderlichen Kosten.
5. Landwirtschaftliche Kulturpflanzen in der EU werden sowohl von wilden als auch von domestizierten Bestäubern (zum Beispiel Honigbienen) bestäubt. Wie schätzen Sie den jeweiligen Beitrag zur Bestäubung solcher Kulturpflanzen ein?
Unsere Antwort:Der Beitrag von domestizierten Bestäubern ist wesentlich geringer als der von wilden Bestäubern
Begründung: Schätzungen zufolge ist die Bestäubung von weltweit 80 Prozent der Kulturpflanzen auf gerade mal zwei Prozent der Wildbienenarten zurückzuführen. Für eine stabile Ertragsproduktion sind Wildbestäuber unentbehrlich. Ihre Bestäubungsleistung kann nur eingeschränkt von Honigbienen abgedeckt werden.
6. Das derzeitige Massensterben von unterschiedlichen Insektenarten ist Ihrer Ansicht nach...
Unsere Antwort: besorgniserregend
Begründung: Wir wissen viel zu wenig über den Zustand von Insekten, aber das was wir wissen, ist durchweg besorgniserregend.
7. Das Insektensterben hat mehrere Ursachen. Bitte geben Sie an, wie wichtig die folgenden Ursachen Ihrer Ansicht nach sind.
1. zunehmend intensivierte Landwirtschaft - Unsere Antwort: äußerst wichtig
1.1 Vereinfachung der Agrarlandschaft (zum Beispiel Monokulturen) - Unsere Antwort: äußerst wichtig
1.2 Verstärkte Nutzung von Wiesenflächen als Weideland oder Mähwiese - Unsere Antwort: äußerst wichtig
1.3 Einsatz von Düngemitteln - Unsere Antwort: äußerst wichtig
1.4 Einsatz von Pestiziden - Unsere Antwort: äußerst wichtig
2. Aufgabe landwirtschaftlicher Flächen - Unsere Antwort: keine Angabe/nicht sicher
3. Verstädterung - Unsere Antwort: ziemlich wichtig
4. Umweltverschmutzung (einschließlich Lichtverschmutzung) - Unsere Antwort: äußerst wichtig
5. Invasive nichtheimische Arten - Unsere Antwort: nicht wichtig
6. Krankheiten (Pathogene, Parasiten) - Unsere Antwort: nicht wichtig
7. Klimawandel - Unsere Antwort: ziemlich wichtig
8. andere - Unsere Antwort: ziemlich wichtig
Begründungen:
1.1: Monokulturen führen zu einem zeitlich sehr eingeschränkten Nahrungsangebot und der Beseitigung von insektenförderlichen Strukturen wie Ackerrandstreifen oder Feldhecken.
1.2: Dauergrünland können bedeutende Lebensräume für Insekten darstellen – wenn sie extensiv genutzt werden.
1.3: Der damit einhergehende hohe Stickstoffeintrag führt zu einer Verarmung der Pflanzenwelt und damit zu einer Angebotsverengung von Nahrungsquellen und Nistgelegenheiten.
1.4: Der Einsatz von Herbiziden führt ebenfalls zu einer Verarmung der Pflanzenwelt und damit zu einer Angebotsverengung von Nahrungsquellen und Nistgelegenheiten. Insektizide wirken oft nicht selektiv und gehen mit negativen Auswirkungen für eine Vielzahl an Nicht-Zielorganismen einher. Allen voran könnte die Wirkstoffgruppe der Neonicotinoide mit verantwortlich für das Insektensterben sein.
2: Hierbei ist keine generelle Aussage möglich, da der mit der Nutzungsaufgabe einhergehende Einfluss auf Insekten von der landwirtschaftlichen Nutzungsform abhängt.
3: Die mit Verstädterung einhergehenden negativen Auswirkungen auf Insekten sind maßgeblich auf Zerstörung und Fragmentierung von Lebensräumen zurückzuführen. Dennoch können auch Städte durch eine Vielzahl an Maßnahmen wichtige Lebensräume von Insekten sein.
4: Die Kontamination von Böden und Gewässern sowie die zunehmende Lichtverschmutzung insbesondere in urbanen Räumen können erhebliche negative Folgen für Insekten haben.
5: Es ist davon auszugehen, dass weder invasive Insekten- noch Pflanzenarten einen negativen Einfluss auf die Insektenwelt haben. Schließlich enthält die aktuelle EU-Liste der invasiven Arten lediglich 22 Pflanzen- und eine Insektenart (Asiatische Hornisse), viele davon kommen in Deutschland noch gar nicht vor.
6: Bei wildlebenden Insekten scheinen Krankheiten eine untergeordnete Rolle zu spielen. Ganz im Gegensatz zu Honigbienen, deren Völkwern machen Parasiten wie die Varroa-Milbe, die Übertragung von Viren oder Faulbrutsporen ziemlich zu schaffen – ein Grund dafür könnte aber auch deren verminderte Fitness sein, die wiederum auf widrige Lebensraumbedingungen zurückzuführen sein könnte (siehe Pestizide, eingeschränktes Nahrungsangebot et cetera)
7: Da Insekten durch ihre zumeist hohen Reproduktionsraten und ihr hohes Ausbreitungspotential enorm anpassungsfähig sind, ist zumindest im Bereich Mitteleuropas mit einem geringen Einfluss des Klimas zu rechnen, da die Abwanderung nach Norden oder in größere Höhen durch Einwanderung aus dem Süden ausgeglichen werden könnte und sich dadurch Verbeitungsgebiete anpassen. Dass klimatische Veränderungen in unseren Breiten keinen negativen Auswirkungen auf Insekten haben, zeigten auch die Krefelder-Studie, in welcher dem Klima kein signifikanter Einfluss auf den Biomasserückgang nachgesagt werden konnte. An der südlichen Verbreitungsgrenze könnte es hingegen zu einem Rückgang durch Klimaveränderungen kommen, da sich die Lebensraumbedingungen hier zu stark verschlechtern
10. Wie gut geht die EU-Politik derzeit Ihrer Ansicht nach auf das Insektensterben ein?
Unsere Antwort: überhaupt nicht gut
Begründung:
Derzeit fließen fast 40 Prozent des EU-Haushaltes, jährlich rund 60 Milliarden Euro, in die Gemeinsame EU-Agrarpolitik (GAP). Für Insekten besonders schädliche Auswirkungen wie Nutzungsintensivierung, Ausräumung der Landschaft, Pestizideinsatz und Überdüngung trägt die GAP die wesentliche Schuld. Damit trägt der Politikbereich, welcher am meisten für den Schutz der Insekten erreichen könnte, derzeit dazu bei, Insekten am meisten zu schädigen.
11. Wie gut geht die Politik in Ihrem Land/Ihrer Region derzeit Ihrer Ansicht nach auf das Insektensterben ein?
Unsere Antwort: nicht gut
Begründung:
Die Handlungsspielräume Deutschlands zum Schutz und zur Förderung von Insekten sind bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Dennoch zeichnet sich ab, dass das breite öffentliche Interesse am Insektenrückgang auch in der Politik Eingang gefunden hat: der Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD will der Thematik mit einem „Aktionsprogramm zum Schutz der Insekten“ begegnen. Es bleibt also Grund zur Hoffnung, dass sich die gegenwärtig unbefriedigenden Bemühung zum Besseren wenden.
12. Wie stark sollten die Anstrengungen zur Eindämmung des Insektensterbens auf den folgenden Ebenen Ihrer Ansicht nach intensiviert werden?
international - Unsere Antwort: ein wenig
EU - Unsere Antwort: sehr stark
national - Unsere Antwort: sehr stark
regional - Unsere Antwort: ein wenig
lokal - Unsere Antwort: ein wenig
Begründung:
Die wesentlichen politischen und rechtlichen Weichenstellungen werden in der EU auf EU-Ebene getroffen. Zugleich obliegen den Mitgliedsstaaten genügend Handlungsspielräume, um jene Weichenstellungen zu konkretisieren und in die Tat umzusetzen. Die subnationale Ebene bietet darüber hinaus Chancen, individuelle Aktionen und Projekte zu realisieren.
13. Wie wichtig wäre es Ihrer Ansicht nach, dass die folgenden Maßnahmen Teil der Bestäuberinitiative der EU werden?
Maßnahmen zur Erweiterung der Kenntnisse:
1. Bewertung und Überwachung des Insektensterbens - Unsere Antwort: äußerst wichtig
2. Analyse der Bedrohungen für Bestäuber sowie der Folgen des Insektensterbens - Unsere Antwort: äußerst wichtig
3. Förderung von Innovationen zum Erhalt von Bestäubern - Unsere Antwort: wichtig
Maßnahmen zur Beseitigung der Ursachen des Insektensterbens:
4. Schutz und Wiederherstellung der Lebensräume von Bestäubern in Natura-2000-Gebieten - Unsere Antwort: äußerst wichtig
5. Schutz und Wiederherstellung der Lebensräume von Bestäubern in ländlichen Gegenden außerhalb der Natura-2000-Gebiete - Unsere Antwort: äußerst wichtig
6. Schutz und Wiederherstellung der Lebensräume von Bestäubern in städtischen Gegenden außerhalb der Natura-2000-Gebiete - Unsere Antwort: ziemlich wichtig
7. Bewertung der Risiken von Pestiziden für Bestäuber - Unsere Antwort: äußerst wichtig
8. Umsetzung des integrierten Pflanzenschutzes - Unsere Antwort: ziemlich wichtig
9. Bekämpfung invasiver nichtheimischer Arten - Unsere Antwort: ziemlich wichtig
10. Abschwächung der Auswirkungen des Klimawandels auf Bestäuber - Unsere Antwort: ziemlich wichtig
11. Verringerung der Umweltverschmutzung (einschließlich Lichtverschmutzung) - Unsere Antwort: äußerst wichtig
12. Schutz der Bestäuber vor Krankheiten - Unsere Antwort: ziemlich wichtig
13. Unterstützung der Anstrengungen des privaten Sektors - Unsere Antwort: wichtig
14. Schaffung von Marktanreizen für bestäuberverträgliche Maßnahmen - Unsere Antwort: äußerst wichtig
Maßnahmen zur Sensibilisierung und zur Stärkung der Zusammenarbeit und des Wissensaustauschs:
15. Einbeziehung lokaler Gemeinschaften - Unsere Antwort: ziemlich wichtig
16. Unterstützung des Wissensaustauschs der Interessenträger - Unsere Antwort: wichtig
17. Unterstützung der Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten - Unsere Antwort: äußerst wichtig
18. Unterstützung der Entwicklung lokaler/regionaler/nationaler Strategien - Unsere Antwort: äußerst wichtig
Begründung:
1. bis 3.: Die Ergebnisse standardisierter Monitoringprogramme und wissenschaftlich fundierter Auswertungen sollten die Grundlage für wissensbasierte Entscheidungen sein, wie dem Insektenrückgang am wirksamsten entgegenzutreten ist. Dennoch sollte der enorme Forschungsbedarf nicht dazu führen, dass nicht schnell Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Im Bereich des smart farming sind vor allem hinsichtlich Pestizidanwendungen enorme Einsparpotentiale zu erwarten – klassische, auch für Insekten förderliche ackerbauliche Methoden könnten jedoch bereits in der Gegenwart zu spürbaren Veränderungen führen.
4.: Das Potential des Natura-2000-Netzes zur Insekten-Förderung ist bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Der Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide und mineralischer Stickstoffdünger sollte innerhalb von Natura-2000-Gebieten und in einer ausreichenden Pufferzone komplett untersagt werden. Agrarfördermittel im Rahmen der GAP sollten speziell für diese Bewirtschaftungskulisse vorgesehene insektenschonende Bewirtschaftungspraktiken unterstützen, wie zum Beispiel die Umstellung auf ökologischen Landbau oder extensive Grünlandnutzung.
5.: Auch Lebensräume außerhalb der Schutzgebietskulisse können einen hohen Nutzen für Insekten haben, weshalb strukturreiche Habitate wie Waldränder, Hecken, Acker- und Gewässerrandstreifen wieder vermehrt etabliert werden müssen.
6.: Die mit Verstädterung einhergehenden negativen Auswirkungen auf Insekten sind maßgeblich auf Zerstörung und Fragmentierung von Lebensräumen zurückzuführen. Dennoch können auch Städte durch eine Vielzahl an Maßnahmen wichtige Lebensräume von Insekten sein.
7.: Um die mit dem Pestizideinsatz einhergehenden negativen Auswirkungen für Insekten zukünftig stärker einzuschränken, sollte im Allgemeinen das Pestizid-Zulassungssystems reformiert werden - der gegenwärtig laufende REFIT-Prozess „Evaluation of the EU legislation on plant protection products and pesticides residues” bietet hierzu einen geeigneten Anlass. Daneben sollte das seitens der EFSA entwickelte Guidance Document on the risk assessment on plant protection products (PPP) on bees in der Zulassungspraxis EU-weit Anwendung finden und verpflichtend durch Gutachter und Behörden umgesetzt werden. Neonicotinoide und ähnliche Wirkstoffe sollten EU-weit verboten, deren Zulassungsfrist nicht verlängert oder gar nicht erst zugelassen werden.
8.: Da der Integrierte Pflanzenschutz eine wichtige Grundlage für eine pestizidarme, auf biologische Schädlingsbekämpfung setzende Bewirtschaftung bietet, sollte dieser auch EU-weit verpflichtend umgesetzt werden. Hierzu bedarf es jedoch kulturpflanzen- und sektorspezifischer Leitlinien, die EU-weit Gültigkeit besitzen.
11.: Die Kontamination von Böden und Gewässern sowie die zunehmende Lichtverschmutzung insbesondere in urbanen Räumen können erhebliche negative Folgen für Insekten haben.
13.: Unternehmen jedweder Couleur können ihren Teil beitragen. Allen voran der Lebensmitteleinzelhandel – als wichtiges Bindeglied zwischen Landwirt und Konsument – hält eine Vielzahl an Handlungsoptionen inne, um für eine insektenfreundliche Landwirtschaft und eine bewusste Kundschaft zu fördern.
14.: Hierfür bietet die GAP das wohl aussichtsreichste Politikfeld der EU.
15.: Die wesentlichen politischen und rechtlichen Weichenstellungen werden in der EU auf EU-Ebene getroffen. Zugleich obliegen den Mitgliedsstaaten genügend Handlungsspielräume, um jene Weichenstellungen zu konkretisieren und in die Tat umzusetzen. Die subnationale Ebene bietet darüber hinaus Chancen, individuelle Aktionen und Projekte zu realisieren.
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