Jedes Jahr werden über 25 Millionen Zugvögel im Mittelmeerraum gefangen oder getötet. Als Zugvogel-Pate leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Zugvögel.
Jetzt Informieren!FAQ zur Aktion „Bunte Meter für Deutschland“
Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick



Gewöhnliche Kratzdistel - Foto: Helge May
1. Was genau kann als Bunter Meter gemeldet werden?
Bunte Meter sind alle Flächen im Siedlungsraum oder der Agrarlandschaft, die reich an Wildkräutern und -Wildstauden sind, zum Beispiel:
- wilde Ecken im eigenen Garten
- Ackerrandstreifen
- Uferstreifen
- Wegraine und Straßenbegleitgrün
- Dorfanger
- landwirtschaftliche und städtische Brachflächen
Dabei sollen aber nur neu entstandene beziehungsweise gerettete Bunte Meter gemeldet werden, keine bestehenden Wildkräuterflächen. Eine Fläche gilt als neu entstanden oder gerettet, wenn sie:
- als Wildblumenecke oder -streifen neu angelegt wurde,
- durch Extensivierung einer zuvor intensiv genutzten Fläche entsteht (Reduktion der Mahdhäufigkeit, Beenden von Düngung und Pestizidanwendung)
- aktiv vor dem Verschwinden bewahrt werden konnte.
Bunte Meter müssen nicht streifenförmig, sondern können auch flächig sein. Für die Statistik erfassen wir die Größe der Flächen anhand ihrer Länge und Breite, es werden also eigentlich Quadratmeter gesammelt.
2. Wo können Bunte Meter angelegt werden?
Im ländlichen und städtischen Bereich: nach Absprache an öffentlichen Grünflächen und Parks, Sportplätzen, Parkplätzen oder Wegesrändern, auf urbanen Brachflächen sowie in privaten Gärten. Auch an landwirtschaftlich genutzten Feldrändern können durch eine geänderte Bewirtschaftung Bunte Meter entstehen.
3. Welche Größe können als Bunte Meter gemeldet werden?
Die Mindestgröße einer "Bunte Meter"-Fläche ist ein Quadratmeter, eine Obergröße gibt es nicht. Bitte achten Sie jedoch darauf, dass es sich wirklich um zusätzliche "Bunte Meter" handelt, siehe Frage 1.
4. Wie lange müssen Bunte Meter stehen bleiben?
Nach Möglichkeit sollten sie dauerhaft bestehen, mindestens aber zwei Jahre.
5. Wer kann Bunte Meter melden?
Jeder, der die Natur liebt, kann Bunte Meter anlegen und uns melden.
6. Wie muss der Boden zum Säen der Bunten Meter vorbereitet werden
Die Aussaat erfolgt am besten auf unbewachsenem oder nur schütter bewachsenem Boden, der bei Bedarf zumindest oberflächlich etwas aufgelockert werden sollte. Eine vorhandene geschlossene Grasnarbe müsste entsprechend vorher entfernt oder aufgebrochen werden.
7. Woher bekommt man geeignetes Saatgut?
Ab April 2016 bietet der NABU in Zusammenarbeit mit der Firma Vivara eine eigene „Bunte-Meter-Mischung“ an – bestellbar unter www.vivara.de. Für NABU-Gruppen gibt es Rabatte und der Inhalt einer Packung reicht für zirka zwei (Quadrat-)Meter.
Diese Samenmischung enthält nur Samen von in ganz Deutschland in einer einheitlichen Unterart verbreiteten Arten. Um jedoch darüber hinaus dem auch im Bundesnaturschutzgesetz festgeschriebenen Anspruch des Schutzes regionaler genetischer Varianten gerecht zu werden, müsste für die Aussaat in der freien Landschaft aus der jeweiligen Region gewonnenes Saatgut verwendet werden. Da dies bei unserer bundesweit einheitlichen Mischung nicht möglich ist, sollte die Verwendung dieser Mischung auf den Siedlungsbereich beschränkt werden (Weitere Infos)
Insbesondere für die Aussaat in der freien Landschaft, aber auch für größere Mengen bunter Meter, sollte dagegen Regio-Saatgut genutzt werden. Auf der Webseite des Vereins Naturgarten e.V. finden Sie eine Liste mit Fachhändlern in Ihrer Nähe: www.naturgarten.org
8. Was kann angepflanzt werden?
Nicht immer müssen Bunte Meter neu eingesät werden. Oft reicht es, den vorhandenen Wildblumen durch Verzicht auf Dünger, Herbizide und häufige Mahd zur Entfaltung zu verhelfen. Schneller geht es oft mit der Einsaat von Wildblumenmischungen. Dabei muss darauf geachtet werden, dass nur einheimische Pflanzen verwendet werden, am besten solche, deren Samen der Stieglitz gerne frisst. Empfehlungen dazu finden Sie auf unserer Seite zu den "stieglitzfreundlichen Pflanzen"
9. Was mag der Stieglitz besonders gern?
Der Stieglitz frisst sowohl Wild- als auch Nutzpflanzen. Unreife und reife Samen, beispielsweise von Disteln, Kratzdisteln, Löwenzahn, Huflattich und Karden gehören zu seinen Leibspeisen.
10. Müssen Bunte Meter gemäht werden?
Nur außerhalb der Brutzeit (März – Juli) und maximal ein Mal im Jahr, mindestens so oft, dass sie nicht mit Büschen und Bäumen zuwachsen.
11. Worauf sollte bei der Pflege geachtet werden?
Kein Einsatz von chemischen Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln, Dünger oder Kompost. Auch sollte es nicht zur Verbuschung kommen.
12. Wer muss angesprochen werden, um Bunte Meter im öffentlichen Raum neu anzulegen?
Je nachdem, wo die Fläche liegt, sollte mit Kommunen, Grünflächenämtern oder Hausverwaltungen Kontakt aufgenommen werden. Auch Landwirte können angesprochen werden. Denn durch eine geänderte Bewirtschaftung an Feldrändern und dem Verzicht auf Mahd und Düngung können auch hier neue Bunte Meter entstehen.
Mehr zur Aktion
Ob Sie Wildblumenstreifen anlegen oder Brachflächen vor der Bebauung retten: Mit jedem „Bunten Meter“ schaffen Sie Lebensräume für Stieglitze sowie andere Singvögel, aber auch Bienen, Schmetterlinge und viele andere Tierarten. Machen Sie mit! Mehr →
Wildblumen sind nicht gleich Wildblumen – weder für den Stieglitz noch für den Naturschutz. Worauf man bei der Neueinsaat von Bunte Meter-Flächen achten sollte, haben wir hier zusammengestellt. Mehr →
Mehr zum Stieglitz
Die Intensivierung der Landwirtschaft und die Bebauung von Brachflächen rauben dem Stieglitz die Nahrungs- und Lebensgrundlagen. Mit seiner Wahl zum Vogel des Jahres 2016 wollen NABU und LBV den Strukturverlust in unserer Kulturlandschaft ins Blickfeld rücken. Mehr →
Der Stieglitz ist wenig wählerisch, wenn es um seinen Lebensraum geht: Hauptsache, es gibt einen geeigneten Brutplatz und genug Nahrung. So zog es ihn im Laufe der Zeit vom Wald in die besiedelten Gebiete. Doch egal, ob Stadt oder Land - der Stieglitz liebt es bunt und vielfältig. Mehr →
Stieglitze sind äußerst gesellig. Futtersuche und Schlafen sind bei ihnen Gemeinschaftsaufgaben. Stieglitze verteidigen keine großen Territorien, sondern nur die unmittelbare Umgebung des Nestes. Die eigentlichen Nahrungsgebiete dagegen nutzen sie gemeinsam mit den Stieglitz-Nachbarn. Mehr →
NABU und LBV haben den Stieglitz zum „Vogel des Jahres 2016“ gekürt. Mit ihm soll der fortschreitende Strukturverlust in unserer Kulturlandschaft ins Blickfeld gerückt werden. Er ist Botschafter für mehr Artenvielfalt und Farbe in Agrarräumen und Siedlungsbereichen. Mehr →