Zitronenfalter - Foto: Helge May
Auf zarten Flügeln in den Frühling
„Frühe Falter“ beobachten und im Naturgucker melden



Im März hält der Frühling langsam Einzug und es zeigen sich erste Blüten in der Landschaft. Mit den steigenden Temperaturen lassen sich auch erste Insekten beobachten. Zu den auffälligsten unter ihnen gehören die Schmetterlinge, von denen sechs Arten im Fokus des NABU-Naturgucker-Monitorings „Frühe Falter“ stehen.
Seit 2015 wird der Blick auf die Frühlingsschmetterlinge gerichtet, denn wer wann und wo fliegt, ist von großem Interesse. Stichworte wie Klimakrise oder Insektenrückgang sind zunächst einmal abstrakt. Doch anhand von über mehrere Jahre gewonnenen Beobachtungsdaten können sich in Zukunft Trends ablesen lassen, die Auskunft über die Entwicklung unserer heimischen Schmetterlingsbestände sowie das zeitliche Auftreten der Tiere geben.
Der Start ins Insektenjahr 2023
Trotz des ausgesprochen milden Winters 2022/23 war bei den Tagfaltern im Januar noch weitgehend Pause. Im Februar wurden dann von Tag zu Tag immer mehr Schmetterlinge beobachtet, darunter Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs, Admiral und C-Falter. Im Vergleich zum Vorwinter hielten sich die Zitronenfalter zunächst zurück. Bei den Zitronenfaltern lassen sich zunächst die deutlich gelben Männchen sehen, die eher blassen Weibchen etwas später. Ab Mitte Februar wurden auch die ersten Großen Füchse gemeldet. Diese Art scheint sich in den letzten Jahren auszubreiten. Vereinzelte Taubenschwänzchen beweisen, dass die kolibriähnlichen Nachtfalter inzwischen vermehrt bei uns überwintern.
Genau hier setzt das Monitoring an. Jeder kann sich daran beteiligen, indem Beobachtungen der fünf Zielarten sowie selbstverständlich gern weiterer Arten gemeldet werden. Das Hauptaugenmerk ist auf das Auftreten von Admiral, Aurorafalter, Kleinem Fuchs, Tagpfauenauge, Trauermantel und Zitronenfalter in den Monaten März, April und Mai gerichtet. Zum Melden der Beobachtungen gibt es das Projektportal. Dort reicht ein Klick auf das grüne Fernglas-Symbol, um ein bebildertes Formular zu öffnen.
Es ist nicht erforderlich, sich für diese einfachen Meldungen zuvor zu registrieren. Wer hingegen den vollen Funktionsumfang des NABU-Naturguckers nutzen möchte und zum Beispiel ergänzend zu seinen Beobachtungen Belegbilder hochladen möchte, muss sich registrieren. Die kostenlose Registrierung kann in wenigen Schritten auf der Monitoringseite durchgeführt werden.
- Projektportal „Frühe Falter“
- Hintergrundinfos inklusive Porträts der sechs gesuchten Arten
- Vertiefender Beitrag zum Thema bei www.naturwerke.net
Beobachtungstipps
Unter den Tagfaltern dominieren im April zunächst Zitronenfalter, C-Falter und Tagpfauenauge, die alle als ausgewachsene Schmetterlinge überwintert haben. Bald gesellen sich von den häufigen Arten noch Grünader-Weißling und Aurorafalter hinzu. Beide sind regelmäßig an Knoblauchsrauke und Wiesenschaumkraut zu finden. Mehr →
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