Haben Sie Hornissen gesehen?
Mitmachaktion: Hornissen beobachten und melden




Die zunehmende Verbreitung der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina) sorgte in den vergangenen Jahren immer wieder für Schlagzeilen. Doch wo ist sie in Deutschland tatsächlich zu finden? Und wie unterscheidet sich diese Art von unserer heimischen Europäischen Hornisse (Vespa crabro)?
Mit der Orientalischen Hornisse (Vespa orientalis) wurde eine weitere Art in Deutschland beobachtet – auch wenn es bisher nur eine nachgewiesene Sichtung gab. Oder ist diese Art schon etwas verbreiteter? Die Mitmachaktion „Hornissen“ des NABU in Zusammenarbeit mit NABU|naturgucker untersucht die Verbreitung der Hornissenarten in Deutschland. Sie beginnt im August 2025.
Wissenschaftliche Fragestellung
Seit 2023 ist die Asiatische Hornisse ein großes Thema in den Medien und wird stark dramatisiert, was bei vielen zu Verunsicherung führt. Sie ist vor allem bei Imker*innen unbeliebt, jagt aber, genau wie die heimische Hornisse, auch andere Insekten. Oft wird die heimische Europäische Hornisse mit ihr verwechselt – was fatale Konsequenzen haben kann, denn diese hat eine bedeutende Rolle in unseren Ökosystemen und steht zudem unter besonderem Schutz. Deshalb ist es wichtig, Menschen dafür zu sensibilisieren. Gleichzeitig muss die geografische Verbreitung der Asiatischen Hornisse untersucht werden, die bisher mithilfe von Fotos vor allem im Westen Deutschlands nachgewiesen werden konnte. Die bestehende Datenlage soll mithilfe der Mitmachaktion verbessert werden, um die weitere Ausbreitung der invasiven Art engmaschig überwachen zu können. Dazu werden insbesondere mehr Nachweise durch Fotos benötigt.
Die Orientalische Hornisse wurde erstmals im September 2024 in Deutschland nachgewiesen. Obwohl ihre Verbreitung in Deutschland bislang als sehr unwahrscheinlich gilt, kann ihre Sichtung regional auch nicht ausgeschlossen werden. Hier könnte der NABU mithilfe von fotografischen Nachweisen eine etwaige Ausbreitung dokumentieren und somit wichtige Daten für mögliche Maßnahmen liefern.
Diese Dokumentation ist nicht nur für den Schutz der heimischen Europäischen Hornisse von enormer Bedeutung. Durch genauere Kenntnisse der Verbreitung invasiver Hornissenarten kann der NABU auch zuständige Behörden informieren und Projekte zum Schutz der Europäischen Hornisse initiieren.
Ziel des Projektes ist es daher, Bürger*innen notwendige Informationen zur Unterscheidung der Hornissenarten an die Hand zu geben und mit Ihrer Hilfe Beobachtungen zu dokumentieren. Die Beobachtung kann im eigenen Garten, auf dem Balkon, im Park, aber auch im Wald, auf dem Feld oder mitten in der Stadt stattfinden.
Aktiv werden für den Naturschutz
Ehrenamtliches Engagement hat viele Gesichter und nicht alle Angebote erfordern einen großen Zeitaufwand. Die Teilnahme an Mitmachaktionen ist ebenso ein wertvoller Beitrag für den Natur- und Umweltschutz wie die Arbeit im Naturschutzgebiet vor Ort oder ein längerfristiger Einsatz. Diese Form des ehrenamtlichen Engagements wird Citizen Science (Wissenschaft der Bürger*innen) genannt. Die aus diesen Aktionen gewonnenen Daten dienen einerseits der Dokumentation von Artbeständen sowie deren geografischer Verbreitung. Andererseits können wissenschaftliche Einrichtungen die Daten nutzen, um daraus Fragestellungen abzuleiten und Forschungsprojekte ins Leben zu rufen.
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