Mit 150 Euro können wir etwa 15 m² des Schutzgebietes auf Zypern erwerben.
Lockruf in den Tod
Rotkehlchen, Mönchsgrasmücke und Co. brauchen auf Zypern unsere Hilfe!








Unserer Singvögel wie Rotkehlchen, Mönchsgrasmücke und Singdrossel, fliegen jedes Jahr weite Strecken in den Süden zu ihren Winterquartieren und wieder zurück. Um ihre lange Reise zu bewältigen, machen viele von ihnen Rast auf der Mittelmeerinsel Zypern – mit fatalen Folgen. Denn dort wartet oft der Tod auf sie: Als Delikatesse landen dort 22 Singvogelarten auf dem Teller, 157 weitere Arten werden als Beifang getötet. Um diesen sinnlosen Vogelmord zu verhindern, bieten wir den Vögeln in unserem Schutzgebiet einen Zufluchtsort. Dafür haben wir nun die Gelegenheit, 1,5 Hektar bisher gepachtete Fläche durch Kauf für alle Zeit zu sichern – bitte helfen Sie uns dabei mit Ihrer Spende!
Jetzt spenden!
Gefährliches Gezwitscher
Die Jagd auf Singvögel hat auf Zypern grausige Tradition. Um die Vögel in die Fallen zu locken, werden aber auch Methoden genutzt, die illegal sind: So werden durch das Abspielen von Balz- und Reviergesängen die arglosen Singvögel wie magisch angezogen. Dann landen sie entweder in Fangnetzen oder an mit Leim bestrichenen Ruten, oder werden abgeschossen. Der unerwünschte Beifang wird dabei wie Abfall entsorgt - darunter auch 82 geschützte Arten wie der Wiedehopf.
Sicherheit im Schutzgebiet
Gemeinsam mit BirdLife Zypern, unserem Partner vor Ort, kämpfen wir für den Vogelschutz. Drei Hektar umfasst unser Schutzgebiet auf Zypern. Dort finden die Singvögel neben der Sicherheit vor Jägern auch alles andere, was sie brauchen: Bäume und Beerensträucher als Nahrungsquelle und Schattenspender und einen Teich, um ihren Durst zu löschen und sich abzukühlen. Unsere Partner von BirdLife Zypern kontrollieren regelmäßig nach Fallen und Lockaufnahmen und melden diese direkt der Polizei. Um die Jagd langfristig zu verhindern, laden wir außerdem Schulklassen und Jugendgruppen in unser Schutzgebiet zu Führungen, Workshops und Pflanzaktionen ein. So werden aus ihnen die Vogelschützerinnen – und schützer von morgen.
Die Hälfte der drei Hektar ist dank Spenden schon seit 2022 in unserem Besitz, der Rest ist bisher noch gepachtet. Damit wir das Land garantiert auch für die Zukunft als Vogelrastplatz erhalten können, möchten wir auch diese 1,5 Hektar erwerben. Bitte helfen Sie uns dabei - für Mönchsgrasmücke, Singdrossel und Co.!
So können Sie helfen

Ein Zufluchtsort für unsere Zugvögel!
Mit Ihrer Unterstützung machen wir Zypern zu einem sicheren Rastplatz.
Alle Informationen zur sicheren Datenverarbeitung finden Sie in unserem Datenschutzhinweis.
Sie können natürlich auch einen Betrag direkt auf unser Spendenkonto überweisen:
SozialBank
Stichwort: Zypern
IBAN: DE65 3702 0500 0008 0518 05
Dürfen wir Ihnen Dank und eine Spendenbescheinigung senden? Dann teilen Sie uns bitte Ihre Adresse bei der Überweisung mit.
Spendenbescheinigungen versenden wir immer im Februar des Folgejahres, auf Wunsch können wir diese auch einzeln vorab senden.
Sliderbild: Montage AdobeStock/Malira; iStockphoto/kart31
Bild im Text: mauritius images/imageBROKER
Spendenoptionen: mauritius images/Steffen Beuthan, NABU/Alexander Purps, AdobeStock/SGR Photography
Freisteller: AdobeStock/Adam
Hinweis: Überschüssige Spendenerträge werden in anderen dringenden NABU-Projekten eingesetzt.
Aufzeichnung des Experten-Gesprächs vom 13. Mai 2025
Häufige Fragen zum Zugvogelschutz-Projekt auf Zypern
Seit wann gibt es das Projekt auf Zypern?
Seit den 1970ern ist eine NABU-Gruppe aus Nordrhein-Westfalen in Nordzypern aktiv gewesen und hat Kontakte zu lokalen Partnern gepflegt. Das Projekt des NABU-Bundesverbandes im Süden mit BirdLife Cyprus gibt es seit 15 Jahren.
Auf welchen Teilen Zyperns ist das Projekt aktiv?
Das Projekt zum Schutz von Singvögeln findet auf der gesamten Insel Zypern statt – sowohl im griechischen als auch im türkischen Teil sowie in den britischen Exklaven. Im griechischen Teil arbeitet der NABU mit Birdlife Zypern zusammen.
Gibt es Unterschiede in den verschiedenen Teilen der Insel?
Im nördlichen türkischen Teil der Insel ist die Singvogel-Jagd bei Weitem nicht so verbreitet wie im Süden der Insel. Deshalb konzentriert sich die Arbeit des NABU hauptsächlich auf den südlichen Teil.
Wie werden die Vögel bejagt?
Am häufigsten werden Fangnetze, oft in Kombination mit illegalen Locktonbändern, eingesetzt. Manche solcher Anlagen können 100.000 Vögel pro Jahr fangen. Das Fangen mit Leimruten, die in Bäumen und Büschen platziert werden, ist auch üblich. Während der regulären Jagdzeiten werden Vögel in erster Linie mit Gewehren bejagt – dabei können an einzelnen Orten 1.000 Schuss pro Stunde fallen.
Welche Vögel sind betroffen?
Als Delikatesse gelten 22 Singvogelarten. 157 weitere Arten werden als „Beifang“ in den Fangnetzen und an den Leimruten getötet. Die Fangmethoden sind rein technisch bedingt nicht selektiv auf die Arten ausgerichtet, die der Vogelfänger fangen möchte (z.B. Mönchsgras-mücken), sondern betreffen alle und damit u.U. auch sehr seltene Arten.
Warum werden die Singvögel bejagt?
Die Jagd auf Singvögel hat eine jahrhundertelange Tradition und diente früher dem Nahrungserwerb. Da es keine größeren jagdbaren Säugetiere auf Zypern gibt, sind Vögel die quasi einzige mögliche Beute. Reguläre Jagd während der Jagdzeiten wird auch als gesellschaftliches gemeinschaftliches Erlebnis in der Natur empfunden.
Bei der nicht legalen Jagd (mit Netzen oder Leimruten) muss unterschieden werden zwischen dem Vogelfang für den Eigenbedarf und dem teils fast industriellen Vogelfang, der zum Verkauf der Tiere an Restaurants oder wohlhabende private Abnehmer betrieben wird. Hier gibt es einen bedeutenden Schwarzmarkt, der Millionen Euro umsetzt.
Welche Maßnahmen umfasst das Projekt zum Vogelschutz?
Das Projekt basiert auf mehreren Säulen:
- Direkte Arbeit im Gelände: Der lokale Partner sucht (teils gemeinsam mit ehrenamtlichen Helfern aus Europa) nach illegalen Fanganlagen und meldet diese an staatliche Behörden (Polizei, Jagdaufsicht), die für die Entfernung und Verfolgung zuständig sind. Während der Zugzeiten patrouillieren die Teams auch gemeinsam mit der Polizei.
- Bildungsarbeit: Mit Schulprojekten, Exkursionen und Vorträgen werden jährlich 1.500 Schüler*innen erreicht. Ziel ist es, durch Aufklärung einen langfristigen Kulturwandel zu bewirken. Es gibt zum Beispiel eine Citizen Science Aktion, bei der Schwalbennester gezählt werden, um die jungen Menschen für die lokale Natur zu begeistern.
- Landkaufprojekt: Auf erworbenen Flächen wird der Lebensraum für Vögel gezielt verbessert. Aktuell wird dazu eine Fläche im griechischen Teil von einem vormals intensiv bewirtschafteten Acker in eine strukturreiche, naturnahe Fläche umgestaltet.
- Lobbyarbeit: Ehrenamtliche vor Ort betreiben Lobbyarbeit in politischen und behördlichen Kontexten, um zumindest die Anwendung des geltenden Jagdrechts durchzusetzen. Hier gibt es oft ein Vollzugsdefizit, obwohl das europäische Recht gültig ist.
Warum ist Bildungsarbeit so wichtig?
Die Jagd auf Singvögel hat im Mittelmeerraum eine lange Tradition. Durch Aufklärung, vor allem der jungen Generation, soll ein Bewusstseinswandel hin zum Schutz der Vögel erreicht werden. Kinder und Jugendliche werden aktiv in Projekte eingebunden und tragen das erworbene Wissen in ihre Familien. Die Wissensvermittlung wird mit Emotionen ansprechenden Aspekten verbunden, um Tierliebe zu entwickeln.
Was bringt der Landkauf für den Vogelschutz?
Auf erworbenen Flächen kann der NABU gezielt Lebensräume für Vögel schaffen und erhalten. Im Süden Zyperns wird derzeit die zweite Fläche umgestaltet, um Rast- und Nahrungsangebote für Zugvögel zu schaffen. Dafür werden zum Beispiel samen- oder früchtetragende Pflanzen zur Verbesserung des Nahrungsangebotes für Vögel während des Zuges gepflanzt. Bei den Flächen handelt es sich um Gebiete, die im Flugkorridor der Vögel liegen.
Wie sieht die praktische Arbeit im Gelände aus?
Zum einen gibt es regelmäßige Kontrollfahrten, um Fangplätze zu identifizieren und melden. Oft werden von Wilderern Balz- und Reviergesänge über Lautsprecher abgespielt, um die Vögel anzulocken. Diese lassen sich von einem geschulten Ohr identifizieren. Es kommen auch Drohnen zum Einsatz, um einen Überblick in eingezäunte Gebiete zu bekommen.
Wie arbeiten die Partnerorganisationen auf Zypern zusammen?
Der NABU vernetzt seine Partner in Zypern mit anderen Vogelschutzorganisationen im Mittelmeerraum. Ein Beispiel ist die erfolgreiche Bekämpfung der Greifvogeljagd an der Straße von Messina in Italien, die als Modell für andere Regionen dient.
Kann ich als Freiwillige*r vor Ort mithelfen?
Birdlife Zypern im griechischen Teil verstärkt während der Hauptzugzeiten (Frühjahr und Herbst) regelmäßig sein Team durch Freiwillige aus dem Ausland. Ein Aufenthalt von mindestens 3-4 Wochen ist Voraussetzung, ebenso wie gute Englischkenntnisse. Für Arbeiten auf den erworbenen Flächen wird bisher vor allem auf Betriebe aus der Region zurückgegriffen. Ob und wie eine langfristige Einbindung von Freiwilligen möglich ist, entscheiden die Partner vor Ort.