Mauersegler - Foto: Axel Aßmann/NABU-naturgucker.de
Die Mauersegler kommen zurück
Jetzt ist noch Gelegenheit, Nisthilfen anbringen





Update 24. April 2025 – Nach Ostern sieht die Lage schon ganz anders aus, die Mauersegler sind planmäßig im Anflug. Der Schwerpunkt liegt aktuell im Westen, die größten Mauerseglertrupps gibt es entlang des Rheins. Doch auch in Südniedersachen, Thüringen, Sachsen und im Berliner Raum kommen immer mehr Mauersegler an, einzelne Vögel lassen sich sogar schon weit im Norden an der Küste sehen. Dementsprechend ist jetzt höchste Zeit, den Gebäudebrütern zusätzliche Nistmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen.
07. April 2025 – Noch haben die Mauersegler etwas Zeit. Während nach den Rauchschwalben nun auch die Mehlschwalben wieder in größerer Zahl zurückkehren, machen sich die Segler bisher rar. Noch sind es nur erste Einzelvögel, die über den Oberrhein nach Deutschland einfliegen, der große Ansturm steht noch aus. Erst Anfang Mai können wir wieder überall mit Mauerseglern rechnen.
Stimme des Mauerseglers anhören
Auch für Rauch- und Mehlschwalben kann man übrigens noch etwas tun, auch wenn dort die Rückkehr aus den Winterquartieren bereits fortgeschritten ist. Beide Arten finden leider immer seltener geeignete Nistmöglichkeiten und auch das Nahrungsangebot wird knapp. Tipps zur Hilfe gibt die NABU-Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“.
Kurze Brutsaison: Der Rückflug startet schon im Juli
Gerne suchen die Mauersegler zum „Auftanken“ fluginsektenreiche Wasserflächen auf. Von dort stammen dann auch die meisten frühen Nachweise. Mauersegler sind Weitstreckenzieher, die südlich der Sahara überwintern und im Frühling zum Brüten nach Norden ziehen. Nach einer kurzen Brut- und Aufzuchtzeit beginnt dert Wegzug dann bereits ab Mitte Juli, hauptsächlich aber Anfang August. Hauptzugzeit ist bis Ende August. Vereinzelte ziehende Mauersegler aus dem Norden werden noch bis Mitte September, in Ausnahmefällen auch später beobachtet.
Anhaltender Rückgang
Mit einem Rückgang von jährlich 6,7 Prozent (...) weist der Mauersegler unter den häufigsten 50 Arten der „Stunde der Gartenvögel“ den mit Abstand größten Rückgang auf. Gemäß dem errechneten linearen Rückgang beträgt die verbleibende Population nur noch 42 Prozent des Ausgangsbestandes.
Eine Betrachtung (...) pro Bundesland bringt zwei interessante Erkenntnisse: Erstens sind die Zahlen in den vier nördlichen Bundesländern Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und Hamburg deutlich niedriger als im Rest des Landes. Zweitens weisen die Bestandstrends in der Westhälfte des Landes besonders starke Rückgänge auf, während sie in den neuen Bundesländern durchgehend geringer ausfallen.
Auszug aus „15 Jahre Vogelzählung und Citizen Science im NABU“ (PDF)
Bei der „Stunde der Gartenvögel“ 2024 belegte der Mauersegler mit bundesweit 42.600 gemeldeten Exemplaren den 9. Platz. Dennoch gehört der Mauersegler zu den Sorgenkindern der heimischen Vogelwelt. Seit dem Start der Stunde der Gartenvögel vor 20 Jahren sind die Mauersegler-Meldungen pro Garten deutlich zurückgegangen. Am besten sieht es noch in den Großstädten aus. Regelmäßig in den Top 5 liegt der Mauersegler unter anderem in Berlin, Köln, Bonn, Dresden und Leipzig.
Grund für die Rückgänge sind fehlende Nistmöglichkeiten an modernen oder sanierten Gebäuden, ein deutlicher Rückgang von Fluginsekten als Nahrung und die Auswirkungen des Klimawandels auf die komplexen Wanderungen dieser Arten nach Afrika und zurück.
Dem Nistplatzmangel des Mauerseglers könnte man durch sinnvolle Planung von Renovierungsarbeiten und Neubauten sowie durch den Einbau von Nistmöglichkeiten oder das Anbringen von Nisthilfen vergleichsweise einfach abhelfen.
- Eigene Mauersegler-Beobachtung im NABU-Naturgucker melden
- Porträt, Bilder und aktuelle Beobachtungen im NABU-Naturgucker
- Karte der Mauersegler-Meldungen bei www.ornitho.de
- „Schutzmaßnahmen für Mauersegler bei Sanierung und Umbau“ des LBV München (PDF)
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