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Jetzt NABU-Mitglied werden!Mehr Futterhausbesucher als 2021, trotzdem weniger Vögel als im Durchschnitt
Endergebnisse der „Stunde der Wintervögel“
25. Januar 2022 – Wer bei der „Stunde der Wintervögel“ mit Fernglas und Meldebogen dabei war, hat durchschnittlich 8,7 unterschiedliche Vogelarten beobachtet. Das zeigt das Endergebnis Deutschlands größter Zählaktion, die vom 6. bis 9. Januar stattgefunden hat. Der NABU und sein bayerischer Partner, der LBV, hatten schon zum zwölften Mal zur winterlichen Vogelzählung eingeladen. Rund 176.00 Menschen haben mitgemacht und von über 120.000 Beobachtungspunkten wie Gärten, Parks und Balkonen über 4,2 Millionen Vögel gezählt. Nur 2021 gab es mit rund 236.000 mehr Teilnehmende, was vor allem auf die Ausnahmesituation des zweiten Corona-Lockdowns zurückführen ist.
Mehr typische Waldarten gemeldet
Die Top Ten der häufigsten Arten führt, wie so oft, der Haussperling an, gefolgt von Kohlmeise, Blaumeise und Amsel. Zu sehen gab es bei der diesjährigen Zählung etwas mehr Vögel als 2021. Sowohl bei der Zahl der gemeldeten Arten – plus 0,4 – als auch bei der Zahl der gemeldeten Vogel-Individuen – plus 1 – ging es leicht nach oben. Das liegt vor allem an den typischen Waldarten wie Kernbeißer, Kleiber, Eichelhäher, Bunt- und Mittelspecht sowie Tannen-, Blau- und Kohlmeise, die sich vermehrt in Gärten und Parks zur Nahrungssuche eingefunden haben. Ursache dafür könnten weniger Baumfrüchte in den Wäldern als in anderen Wintern sein.
Hingegen weniger häufig gesehen wurden in diesem Jahr vor allem Arten, die sich, oft in Trupps, als Wintergäste in Deutschland aufhalten und vermutlich aufgrund der milderen Winter weniger Zugtendenzen zeigen. Dazu gehören Erlen- und Birkenzeisig, Rot-, Sing- und Wacholderdrossel. Einige dieser Arten sind mutmaßlich Klimaverlierer, deren Verbreitungsgebiet durch die sich verändernden Bedingungen kleiner wird.
Regionale und bundesweite Trends
Die „Stunde der Wintervögel“ zeigt auch: Die Vogeldichte im Siedlungsraum ist nicht gleichmäßig verteilt. In Mecklenburg-Vorpommern wurden mit 45,5 die meisten Vögel pro Garten gesichtet, gefolgt von Sachsen-Anhalt (43,4) und Brandenburg (41,3). Die wenigsten hat Hamburg mit 26,4 gemeldet. Im bundesweiten Mittel liegen die Ergebnisse unter dem Durchschnitt aller Aktionsjahre. Wir sehen einen abnehmenden Trend: Während im ersten Jahr der Aktion 2011 noch fast 46 Vögel pro Beobachtung gezählt wurden, waren es dieses Jahr mit 35,5 durchschnittlich zehn Vögel weniger. Eine Entwicklung, die wir weiter im Auge behalten werden.
Naturfreund*innen können sich schon auf die nächste Vogelzählung freuen: Sie findet vom 13. bis 15. Mai mit der „Stunde der Gartenvögel“ statt.
mehr ergebnisse
Auf der interaktiven Karte können Sie zu allen Arten und Orten die Werte ablesen und erfahren, welche Vögel häufiger beobachtet wurden und welche seltener zu sehen waren. Im Tabellenreiter neben der Karte finden Sie zusätzlich alle Details zu den Vogeldaten. Mehr →
mehr zur aktion
Zur bundesweiten Zählaktion „Stunde der Wintervögel“ rufen der NABU und sein bayerischer Partner Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) jedes Jahr auf, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden. Mehr →
Warum findet die Stunde der Wintervögel über mehrere Tage statt? Warum die Beschränkung auf Gärten und Parks? Wie fehleranfällig ist die Aktion? Was können uns die Ergebnisse sagen? Diese und weitere häufig gestellte Fragen haben wir für Sie beantwortet. Mehr →
Die Stunde der Wintervögel steht kurz bevor. Und um Ihnen die Zeit bis dahin möglichst kurzweilig zu gestalten, haben wir ein Rätsel für Sie entworfen. Mehr →