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Jetzt NABU-Mitglied werden!Eine Treckerbreite für den Insektenschutz
Landwirt*innen können Soforthilfe leisten / Aktionsprogramm Insektenschutz muss vom Leitfaden zum echten Gesetz werden



Grünader-Weißling, Schmalbock und Wildbiene an Acker-Kratzdistel - Foto: Hans-Jürgen Janda
20. November 2019 – Wenn in den über 266.000 landwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland eine Treckerbreite nicht gemäht, gespritzt oder gedüngt würde, wäre dies es ein deutliches Signal in Richtung umweltverträglichere Landwirtschaft. „Wir laden alle Bäuerinnen und Bauern ein, schon jetzt eine Treckerspurbreite für den Lebensraum von Insekten frei zu halten. Jeder Meter für Insekten zählt und ist ein Ausdruck der Dialogbereitschaft“, sagt NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger. „Landwirtinnen und Landwirte, die Platz für die Natur schaffen und Pestizide und Dünger reduzieren, müssen unterstützt und nicht bestraft werden.“
Am Mittwoch trafen sich auf Einladung von Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Bundesagrarministerin Julia Klöckner Vertreter*innen aus Politik, Landwirtschaft und Naturschutz. Ziel des „Runden Tisch Insektenschutz“ ist die gemeinsame Umsetzung des im September von der Bundesregierung beschlossene Aktionsprogramm Insektenschutz.
Neben der schnellen unbürokratischen Soforthilfe muss die Politik die richtigen Weichen stellen. „Hier erwartet der NABU, dass nach den vereinbarten politischen Ideen, jetzt auch konkrete Maßnahmen umgesetzt werden. Das aktuelle Programm ist ein Leitfaden und muss nun zügig zum echten Insektenschutzgesetz werden“, so Krüger weiter.

Bunter Rübenrüssler auf Rainfarn - Foto: Helge May
Kurzfristig wirksame Maßnahmen zum Insektenschutz können auch auf kommunalen Grünflächen und im Gartenbereich auf den Weg gebracht werden. Selbst Betrieben bietet sich die Möglichkeit, auf ihren Flächen Platz für die Natur zu schaffen. Der Verzicht auf Pestizide und Dünger sollte dabei eine Selbstverständlichkeit sein.
Nach aktuellen Studien ist die Biomasse an Fluginsekten selbst in Naturschutzgebieten in den vergangenen 30 Jahren um 70 Prozent zurückgegangen. Eine jüngst im Fachmagazin „Nature“ erschienene Studie eines internationalen Forscherteams zeigte, dass auch im Wald die Insektenmasse allein in den Jahren 2008 bis 2017 um 41 Prozent und die Vielfalt der Arten um 36 Prozent geschrumpft ist. Da überwiegend Insektengruppen betroffen waren, die weite Strecken zurücklegen, vermuten die Wissenschaftler eine Wechselwirkung zwischen der umgebenden Landwirtschaft und dem Lebensraum Wald.
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