Haselmaus an Buchecker - Foto: Dieter Bark
Knopfaugen und großer Appetit auf Nüsse
Die Haselmaus ist Wildtier des Jahres 2017
23. Dezember 2016 - Die Haselmaus ist viel zu scheu, um bei den Menschen großes Aufsehen zu erregen. Das winzige Wesen mit Miniaturohren, dunklen Knopfaugen und einem Schwanz so lang wie der ganze Körper schlummert jetzt dem Frühling entgegen. „Der Nager ist bereits in mehreren Bundesländern gefährdet und in Sachsen-Anhalt sogar vom Aussterben bedroht“, begründet Hilmar Freiherr von Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung, die Wahl.
„Das kleine Tier bekommt man nur selten zu Gesicht. Aber wenn Sie eine ausgehöhlte Haselnuss finden, könnte es sein, dass eine Haselmaus zu Besuch war“, erläutert von Münchhausen. „Um an den fetthaltigen Kern zu gelangen, öffnet die Haselmaus mit ihren winzigen Nagezähnen die Schale, indem sie ein kreisrundes Loch hineinfrisst.“
Seit 1992 wählt die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild das Tier des Jahres. Bei der Auswahl spielen die Gefährdung und die Bedrohung von Lebensräumen eine wesentliche Rolle. Seit November 2016 ist die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild Teil der Deutschen Wildtier Stiftung.
Haselmäuse haben viele Probleme: Ausgeräumte Agrarlandschaften ohne artenreiche Hecken und Gehölze, strukturarme Waldränder und der Mangel an unterschiedlichen Baumfrüchten sind maßgeblich für den Rückgang der Population mitverantwortlich.
Haselmäuse haben eine reichhaltige Speisekarte. Sie fressen im Frühjahr die Knospen und Blüten, vertilgen im Sommer auch mal Insekten. Im Herbst mögen sie am liebsten Nüsse - wie der Name verrät, bevorzugen sie Haselnüsse. Sie brauchen das Fett, um sich genügend Speck für den Winterschlaf anzufressen. Zum Überwintern bauen Haselmäuse dicht gewobene Nester in der Laubschicht am Boden. Ende März erwachen die Langschläfer aus ihrem halbjährigen Schlaf.
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