Mauritius plant Massentötung
18.000 Maskarenen-Flughunde auf der Abschussliste der mauritischen Regierung
18. November 2015 - Laut der mauritischen Regierung gibt es noch etwa 90.000 der eleganten Maskarenen-Flughunde, Wissenschaftler, beispielsweise der Mauritischen Wildlife Foundation, zweifeln diese Zahlen jedoch stark an und gehen von bestenfalls einigen Zehntausend Tieren aus. Momentan gilt der Maskarenen-Flughund laut IUCN als gefährdet. NABU International ruft dazu auf, die grausame Jagd auf die Flughunde zu stoppen.
Der Grund für die geplante Massentötung von bis zu 18.000 Tieren durch die mauritische Regierung ist, dass die seltenen Flughunde für Schäden an Litschi- und Mangoernten verantwortlich gemacht werden, welche für die Wirtschaft der Insel von großer Bedeutung sind. Dieser Verdacht ist bisher wissenschaftlich jedoch nicht belegt, im Gegenteil: Eine Studie der Mauritian Wildlife Foundation ergab, dass der Schaden, den die Flughunde an den Früchten verursachen, als niedrig einzustufen ist.
Zudem mache der positive Einfluss, den die Maskarenen-Flughunde auf ihr Ökosystem haben, sie für die Insel besonders wertvoll. Als Bestäuber leisteten sie einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Wälder und vermindern so die Erosions- und Flutgefahr auf Mauritius, erklärt Fledermausexperte Rodrigo Medellín in einem Artikel der National Geographic. „Da der Maskarenen-Flughund für Mauritius endemisch ist, hat der Staat eine besondere Verantwortung für den Erhalt dieser Art“, sagte Thomas Tennhardt, Vorsitzender der NABU International Naturschutzstiftung. Die Flughunde zu bejagen würde dem Obstanbau auf Mauritius auf lange Sicht sogar schaden und die Insel möglicherweise einer seiner schönsten Arten berauben.
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