Löwenmännchen mit imposanten Mähnen sind für Trophäenjäger besonders attraktiv - Foto: Craig Packer
Internationaler Tag des Löwen
NABU International fordert ein EU-weites Importverbot von Löwentrophäen
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Durch die wachsenden Rinderherden im Projektgebiet steigt auch das Konfliktpotenzial zwischen Hirten und Löwen... - Foto: Craig Packer
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...um dem entgegenzuwirken arbeiten die Projektmitarbeiter eng mit den im Gebiet ansässigen Massai zusammen. - Foto: Craig Packer
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Löwenmännchen am Kraterrand - Foto: Craig Packer
Ein Afrika ohne Löwen? Unvorstellbar! Doch das wohl ikonischste Raubtier des Kontinents ist in Gefahr. Die Zahl der in freier Wildbahn lebenden Löwen ist seit 1993 um etwa 42 Prozent auf weniger als 20.000 Tiere gesunken. Heute ist die Großkatze aus mehr als 80 Prozent ihres ursprünglichen Verbreitungsgebietes verschwunden.
„Die grausame und illegale Tötung des 13-jährigen Löwen Cecil in Simbabwe durch einen amerikanischen Trophäenjäger hat internationale Empörung augelöst. Trotzdem sterben weiterhin jedes Jahr unbemerkt von der Öffentlichkeit tausende von Löwen durch die Wildtierjagd oder durch den Verlust von Lebensräumen“, sagt Thomas Tennhardt, Vorsitzender der NABU International Naturschutzstiftung. Trophäenjaeger töten jedes Jahr bis zu über 1.000 Löwen. Etwa 200 Löwentrophäen werden jedes Jahr in die EU importiert, vor allem nach Deutschland, Frankreich und Spanien. Ein Einfuhrverbot sei daher längst überfällig, um die Großkatzen vor dem Aussterben zu bewahren.
Neben einem Einfuhrverbot für Trophäen müssen sich jedoch auch die Lebensbedingungen vor Ort für die Löwen verbessern. Der dramatische Rückgang des Bestandes afrikanischer Löwen ist primär eine Folgeerscheinung des menschlichen Bevölkerungwachstums. „Siedlungsflächen, landwirtschaftliche Aktivitäten und Beweidung dringen stetig in den Lebensraum der Löwen vor. Beutemangel zwingt die Tiere dazu, auf Viehherden auszuweichen, wodurch sich Konflikte mit Hirten und Viehzüchtern verschärfen. Daher kommt es oft zu Präventiv- oder Vergeltungs-Tötungen mit Gift, Speeren, Gewehren und anderen Waffen“, erläutert Dr. Barbara Maas, Leiterin internationaler Artenschutz von NABU International.
Ein von NABU International unterstütztes Projekt in der Serengeti schützt, unter Einbezug der ansässigen Maasai-Bevölkerung, die Viehherden und dämmt damit die illegale Jagd auf Löwen ein. Unter der Leitung des weltweit rennomierten Löwenforschers Prof. Craig Packer, bildet die Projektleiterin Ingela Jansson junge Maasai-Krieger zu Löwen-Hütern aus. Die im Rahmen des NABU International-Projektes beschäftigten Maasai überwachen mit Satellitenhalsbändern versehene Löwen, um Hirten und Dorfbewohner vor sich ännähernden Tieren zu warnen. Außerdem nutzen sie traditionelle Einzäunungen, die das Vieh vor Löwen schützen können.
Zusätzlich sollen die Maasai in diesem Jahr Prämien für die Anzahl der in der Nähe lebenden Löwen erhalten. Je mehr Löwen es gibt, desto größer ist der Vorteil für die Dörfer. „Ihre Aufgabe ist es zukünftig, die Löwen zu beschützen und Aufklärungsarbeit für sie zu betreiben. So entwickeln die Massai ein Verantwortungsgefühl für ‚ihre‘ Löwen und sorgen selbst für ein friedliches Miteinander zwischen Tier und Mensch. Dieses Modell hat sich andernorts bereits bewährt“, so Maas.
Wir alle müssen sehr viel mehr tun wenn wir die Löwen retten wollen - durch unsere Handlungen und durch unsere Wählerstimmen für diejenigen, die die Staaten weltweit dazu bringen werden die nötigen finanziellen Mittel für die Löwen und ihren Lebensraum bereitzustellen.
Löwen sind teuer: Sie greifen Nutztiere und manchmal sogar Menschen an, und ihre Reviere erstrecken sich über weite Flächen. Aber sie sind ein wahres Weltnaturerbe, und die ganze Welt sollte mithelfen, die Kosten für ihr Überleben zu tragen.Professor Craig Packer
Einst waren Löwen zahlreich und weitverbreitet. Heute gibt es lediglich in Afrika eine Restpopulation. NABU International setzt sich für die Erhaltung Ihrer Lebensräume und die Bekämpfung der Trophäenjagd ein. Mehr →