Geht am Freitag nur das Licht aus?

Sonnenfinsternis: Zusammenbruch der Stromversorgung sehr unwahrscheinlich

19. März 2015 - Bis jetzt gab es zwar noch keinen Blackout im Stromnetz, weil die Sonne für ein paar Minuten verschwand, aber es gibt Grund zur Vorsorge.

Mittlerweile werden rund 6,9 Prozent des Netto-Stromverbrauchs in Deutschland durch Photovoltaik gedeckt. Verfinstert sich die Sonne, sinkt auch die Stromerzeugung durch Photovoltaikanlagen. Das alleine ist noch kein Problem, denn es wird jeden Abend dunkel und wir haben trotzdem Strom. Allerdings müssen sich Stromnetzbetreiber auf die relativ kurzfristige Veränderung im Stromnetz einstellen – und dazu sind sie in der Lage indem sie sich frühzeitig vertraglich mit schnell zu- und abregelbarer Stromerzeugung absichern.

Wir werden in Deutschland im europäischen Vergleich die größten Schwankungen haben, da anderswo die Finsternis nicht so stark ausgeprägt bzw. der Anteil der Photovoltaik geringer ist. Unsere Stromnetzbetreiber haben aber auch die besten Voraussetzungen, mit der Sonnenfinsternis klar zu kommen. Es sollte am Freitag also eigentlich zu keinen Problemen bei der Stromversorgung kommen.

Die partielle Sonnenfinsternis ist auch eine Generalprobe für unser Stromsystem im Jahr 2030, in dem die Hälfte des Stroms aus erneuerbaren Energien stammen wird und das wetterbedingte Auf und Ab der Stromproduktion ähnliche Dimensionen haben kann wie eine Sonnenfinsternis. Deshalb brauchen wir für die Zukunft noch mehr flexible Kraftwerke, flexible Groß-Stromverbraucher und den weiteren Stromnetzausbau. Da bleibt noch viel zu tun, denn Klima- und Naturschutz dürfen nicht auf der Strecke bleiben, aber machbar ist die Energiewende allemal.

mehr zum Thema