Junges Pflänzchen mit starkem Stamm
Deutsch-russischer Dialog der NABU-Unternehmerinitative Kaukasus



Unternehmerische Initiativen zum Schutz der Natur und Biodiversität erwartet man dieser Tage vielleicht nicht in Russland. Und doch keimt genau hier ein junges Pflänzchen mit starkem Stamm, das nach kurzer Zeit bereits erste Früchte trägt: die NABU-Unternehmerinitiative Kaukasus. Mitte Mai kamen Unternehmer aus Deutschland und Russland in der adygeischen Ortschaft Kamennomostsky zusammen, um sich darüber auszutauschen, was die Wirtschaft für den Erhalt der biologischen Vielfalt tun kann.
Partner für den Schutz der Natur in Russland

Im Fokus der Unternehmerinitiaitive steht die Unterstützung der internationalen Projekte des NABU im Kauksus. - Foto: Vitalij Kovalev
Unternehmer aus der autonomen Republik Adygea und der angrenzenden Region Krasnodar tauschten sich aus mit den deutschen Geschäftsführern der Veolia Wasser GmbH, Michel Cunnac, von Original Food, Florian Hammerstein, TeeGschwendner, Thomas Holz, Euromobil, Dr. Frank Woesthoff, und der Trust AG Versicherungsmakler, Bernhard Igor Müller. Auch der russische Teil des Runden Tischs bestand aus verschiedenen Branchenzweigen des ökonomischen Sektors: Insbesondere Vertreter aus den Bereichen Ökoconsulting für Baumaßnahmen, Handel mit landwirtschaftlichen Produkten, städtische Wasserversorgung, ökologische Landwirtschaft, Finanzwesen, Haushaltwaren und Textilindustrie stellten sich vor.
„Ökologie und Ökonomie brauchen sich gegenseitig“
Das Interesse der Wirtschaftsmultiplikatoren aus Russland und Deutschland führte zu einem regen Austausch und erzielte sofortige Resultate: Zum einen entstanden vor Ort gewinnbringende Netzwerke und die Unternehmerinitiative Kaukasus stieß im russischen Kontext auf offene Ohren. Zum anderen stärkte die Veranstaltung die Mitgliedsidentität der deutschen Teilnehmer. „Es ist sehr schön, die Entstehung neuer Partnerschaften und Ideen direkt mitzuerleben. Ökologie und Ökonomie brauchen sich gegenseitig“, erklärte NABU-Vizepräsident und Vorsitzender der NABU International Naturschutzstiftung, Thomas Tennhardt, den Hintergrund der Kaukasusreise. „Wir wollen die Unternehmer, die uns unterstützten, auch persönlich kennenlernen und Partner im Ausland gewinnen, um die internationale Struktur unserer Arbeit zu stärken“, so Tennhardt weiter. Daher bietet die NABU International Naturschutzstiftung Geschäftspersonen, die zur NABU-Unternehmerinitiative Kaukasus gehören, regelmäßig Reisen in Projektgebiete an.
Erfolge im Lebensraum der Wisente

Die Nordmanntannenwälder im Kaukasus sind der Lebensraum der letzten in Freiheit lebenden Bergwisente. - Foto: Sergej Trepet
Der NABU ist seit den frühen 90er Jahren in Adygea und der Region Krasnodar aktiv und hat seither viel erreicht: 1999 konnte das heute 300.000 Hektar große Gebiet Westkaukasus unter internationale Obhut durch die UNESCO gestellt werden. Das kam vielen endemischen und vom Aussterben bedrohten Pflanzen zu Gute. Auch in faunistischer Hinsicht gibt es Erfolge zu verzeichnen. So konnten Insbesondere der Kaukasische Bergwisent und dessen Lebensraum geschützt werden. Die Unternehmerinitiative trägt maßgeblich zum Erfolg der laufenden Projekte bei.
Um Natur- und Umweltschutzprojekte im Großen Kaukasus langfristig zu sichern und eine Plattform zum branchenübergreifenden Austausch zu schaffen, hat die NABU International Naturschutzstiftung die „Unternehmerinitiative Kaukasus“ gegründet. Mehr →