In diesen Zeiten schöpfen wir besonders viel Kraft in der Natur. Werden Sie NABU-Mitglied und helfen Sie mit, damit wir die Natur auch in Zukunft genießen können.
Jetzt NABU-Mitglied werden!Zaunkönig-Tagung stieß auf lebhaftes Interesse
NABU-Artenschutz-Symposium zum Vogel des Jahres 2004
Der winzige Zaunkönig lockte Ende Mai zahlreiche Besucher zum traditionsreichen Artenschutzsymposium, das nach der Rotmilan-Tagung vor vier Jahren erneut im hessischen Lich stattfand. Im stilvollen Ambiente von Kloster Arnsburg trafen sich mehr als 80 Natur- und Vogelfreunde zu einem abwechslungsreichen Programm, das der NABU und seine Kooperationspartner, die Staatliche Vogelschutzwarte Frankfurt, das Naturschutzzentrum Hessen und die Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz zusammengestellt hatten.
Neben kurzweiligen wie informativen Vorträgen zur Biologie und Ökologie des Zaunkönigs und den Berichten zu den zahlreichen Aktionen, die bundesweit rund um den Zaunkönig stattfinden, trugen Schülerinnen und Schüler der Licher Dietrich-Bonhoeffer-Schule eigene Märchen über den auch heute noch geheimnisvollen kleinen "König" vor. Eine weitere Klasse hatte im Rahmen einer Projektarbeit den Bestand der Zaunkönige rund um ihre Stadt erfasst und die Ergebnisse in einer anschaulichen Präsentation dargeboten. Die mit Efeu bewachsenen Gemäuer der alten Klosteranlage und die unterschlupfreichen Ufersäume der Wetter vermittelten bei einer abschließenden Exkursion sehr eindrucksvoll, welche "Requisiten" zum Lebensraum eines Zaunkönigs zählen und wie wir selbst dazu beitragen können, dem "Vogel des Jahres 2004" Lebensräume zu schaffen und zu erhalten.
In Deutschland brüten etwa 1,5 bis 2,2 Millionen Zaunkönig-Paare. Mit diesem als stabil geltenden Bestand zählt der kleine Singvogel glücklicherweise noch nicht zu den bedrohten Vogelarten. Allerdings können kalte Winter mit längeren Frostperioden und geschlossener Schneedecke zu größeren Schwankungen führen und die Zahlen ganz erheblich dezimieren. Sind zur Brutzeit genügend Nahrung und vor allem Nistplätze vorhanden, die dem Zaunkönig die nötige Deckung bieten, können diese Verluste jedoch innerhalb weniger Jahre ausgeglichen werden. Damit das auch künftig gelingt, ruft der NABU dazu auf, selber aktiv zu werden und beispielsweise im eigenen Garten mit einer naturnahen Bepflanzung, einer "wilden Ecke" oder einem Reisighaufen Nistmöglichkeiten für den Zaunkönig zu schaffen. Ohne eine ausreichende Deckung in strukturreichen Gärten und Parks, im Unterholz naturnaher Wälder oder Bachauen, könnte die Bestandskurve dieses sympathischen Vertreters unserer heimischen Vogelwelt sonst schon bald nach unten zeigen.