Eine kleine Insel ganz in der Nähe des Anklamer Stadtbruchs ist das Zuhause seltener Arten wie Rotschenkel und Bekassine. Mit Ihrer Hilfe können wir jetzt Flächen kaufen und bewahren!
Jetzt informieren!Was sind Kurzumtriebsplantagen?
Bodenschutz und Strukturvielfalt auf Agrarflächen fördern



Weidenruten als Biomasse - Foto: Ingo Ludwichowski
Kurzumtriebsplantagen (KUP) bestehen aus schnellwachsenden und ausschlagfähigen Gehölzen wie Weide und Pappel. Für KUP und KUP-Streifen werden häufig auch Bezeichnungen wie Energiewald oder Agrarholz verwendet. Die Begriffe deuten auf die weitere Nutzung des Holzes als Energieträger und auf den Landnutzungstyp „Agrarfläche“ hin. Bei KUP-Streifen werden die schnellwachsenden Gehölze als sogenanntes modernes Agroforst-System zumeist mit einer parallel angelegten Begleitkultur kombiniert.
Im Kulturverfahren werden KUP in der Regel mit Weide- und Pappelhybriden angepflanzt; seltener auch mit Robinien. Bei der Auswahl des Pflanzguts sind nicht nur die Gattungen sondern auch die Klone in ihren Standortansprüchen unter Beachtung der Verhältnisse von Boden, Klima und Niederschlag zu berücksichtigen. Neben den standörtlichen Gegebenheiten bei der Planung von KUP ist auch die Erntetechnik bei der Auswahl der Flächen für den Kurzumtrieb zu beachten. Ausgehend von einer maschinellen Beerntung sollte die Fläche im Winter außerhalb der Vegetationsperiode befahrbar sein. In der Regel findet nur in der Etablierungsphase von KUP der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln statt. Abweichend davon werden gezielte Einsätze gegen Schädlinge durchgeführt. Düngegaben werden nicht vorgesehen, sind aber gegebenenfalls entsprechend der Nährstoffbilanz erforderlich.
Die Ernte erfolgt etwa alle zwei bis fünf Jahre im Winter, in der Regel mit einem selbstfahrenden Vollernter, der in der Einphasenernte das Holz sogleich häckselt. Zudem werden auch Fäller-Bündler-Erntemaschinen zur Zweiphasenernte eingesetzt, die Baumtriebe schneiden und sammeln. Nach einem Zeitraum von 20 bis 30 Jahren nimmt die Wuchsleistung von KUP ab, sodass diese Bestände aufgrund ihres schwindenden Ertragspotenzials wieder in konventionelles Ackerland umgewandelt werden. Für die Rekultivierung werden Mulch- und Rodefräsen aus der Forstwirtschaft oder dem Obstbau eingesetzt.
Die Anlage von KUP auf strukturarmen Agrarflächen bietet ökologische Vorteile und ist gleichzeitig wirtschaftlich. Dagegen sind die Verdrängung ökologisch wertvoller Flächen sowie die Bepflanzung von Uferrandstreifen mit schnellwüchsigen anstatt mit naturnahen Gehölzen aus Sicht des Natur- und Umweltschutzes abzulehnen.
Kurzumtriebsplantagen (KUP) bieten vielfältige Chancen für Natur und Landschaft. Dennoch ist der Anbau naturverträglich zu gestalten, um Konflikte mit dem Naturschutz von Anfang an auszuschließen. In einem Forschungsprojekt werden konkrete Wege zur Berücksichtigung von Naturschutzbelangen untersucht. Mehr →