Sehnsucht nach Ruhe und Geborgenheit – an der Havel wird sie gestillt. Wir wollen nun 90 Flusskilometer der Natur zurückgegeben. Werden Sie Teil dieses einmaligen Unterfangens!
Machen Sie die Havel wieder lebendig!Verbesserung des Wassermanagements
Bewirtschaftung der Stauhaltungen

Als Eigentümer der Unteren Havel-Wasserstraße ist das Wasser- und Schifffahrtsamt Brandenburg für die Stauhöhen und das Stauregime verantwortlich und stimmt die Entscheidungen mit den Landkreisen ab. Der NABU berät die Akteure, wie sich das Wassermanagement verbessern lässt und versucht verschiedene Ziele in einem Staukonzept zu vereinbaren. Darunter fallen:
- Das Trockenfallen der Flächen nach Durchlaufen natürlicher Hochwässer zu verlangsamen und ein schlagartiges Trockenfallen im Frühjahr zu vermeiden.
- Die Durchgängigkeit der Staustufen zu verbessern.
- Den Fließcharakter im Gesamtgebiet zu verbessern und insbesondere im Sommer die Fließdynamik in der Havel zu erhöhen.
- Die Unterschreitung von Mindestdurchflüssen im Sommer zu vermeiden.
In ökologisch sensiblen Zonen der Unteren Havel sollen die Strömungsgeschwindigkeiten erhöht werden, insbesondere in Zeiten mit niedrigen Abflüssen. Hierfür spielt besonders eine angepasste Wehrbedienung eine Rolle. Gleichermaßen soll der Gebietswasserhaushalt allgemein verbessert, die Überflutungsdynamik gesichert und die Mündungsdynamik verstärkt werden.
Eine generelle Stauzielabsenkung bei Niedrigwasser ist gewässer- und auenökologisch vorteilhaft. Senkt man das Stauziel in den Sommermonaten temporär, nähert man sich dadurch am besten an die natürliche Wasserstandsdynamik an. Gerade im Bereich niedrigerer Abflüsse müssen alle Regelungen „harmonisch“ vorgenommen werden, sodass abrupte Abflussänderungen, gerade in Hinblick auf stark zurückgehendes Wasser vermieden werden können. An allen Staustufen im Fördergebiet werden die genannten Stauzieldynamisierungen erprobt und umgesetzt.
Sicherung des Mindestabflusses
Auch wenn die Untere Havel Niedrigwasser führt, muss dafür gesorgt sein, dass kontinuierlich Wasser verfügbar ist. Da im Einzugsgebiet der Unteren Havel keine ausreichenden Speicherräume dafür zur Verfügung stehen, sind Überleitungen aus anderen Flussgebieten eine Möglichkeit, die Wasserverfügbarkeit fortlaufend zu verbessern.
Gegenwärtig wird bereits Wasser aus dem Elbe-Havel-Kanal in die Havel übergeleitet. Dieses Wasser kann aus der Elbe oder der Osthaltung des Mittellandkanals oder aus Einzugsgebieten westlich der Elbe stammen. Eine weitere Einzugsquelle stellt der Oder-Spree-Kanal dar. In Eisenhüttenstadt kann über ein Pumpwerk Oderwasser zur Speisung der Scheitelhaltung genutzt werden.