Sehnsucht nach Ruhe und Geborgenheit – an der Havel wird sie gestillt. Wir wollen nun 90 Flusskilometer der Natur zurückgegeben. Werden Sie Teil dieses einmaligen Unterfangens!
Machen Sie die Havel wieder lebendig!Anpassung der Gewässerunterhaltung
Freie Fahrt für eine natürliche Flussdynamik


Die Unterhaltung eines Gewässers ist ein komplexes Aufgabengebiet. Denn nach dem Wassergesetz der Länder muss sie neben der Abflusssicherung auch die Pflege und Entwicklung umfassen. Sie hat also nicht nur den ordnungsgemäßen Wasserabfluss zu gewährleisten, sondern auch die ökologischen Ziele und eine naturnahe Entwicklung zu unterstützen. In der Vergangenheit waren viele Fließgewässer oftmals einseitig zweckgebunden, da sie auf bestimmte Nutzungsarten ausgerichtet waren. Dies führte dazu, dass Flüsse schnell ausgebaut wurden, ohne dass das Landschaftsbild und die Sicherung der Artenvielfalt in Flora und Fauna genügend Berücksichtigung fanden.
So auch an der Unteren Havel: Früher konnten sich in der breiten und mindestens 2,20 Meter tiefen Fahrrinne zwei große Güterschiffe begegnen. Heute wird der Fluss nur noch von Fahrgastschiffen und Sportbooten mit einem Tiefgang von höchstens 1,40 Metern genutzt. Der geringe Schiffsverkehr benötigt nur noch eine schmale Fahrrinne, die zudem lediglich eine Mindesttiefe von 1,60 Metern aufweisen muss. Abseits davon kann sich der Fluss künftig frei entfalten, wechselnde Strömungen formen ein natürlicheres Flussbett.
Seit 2005 gibt es weitere wesentliche Änderungen: Es gibt keinen Uferverbau mehr, nicht mehr benötigte Steinschüttungen (Deckwerke) werden zurückgebaut oder übersandet, die natürliche Auen- und Ufervegetation wird gefördert und Totholz, wie umgekippte Bäume, wird mittlerweile zunehmend im Gewässer, außerhalb der Fahrrinne, belassen. Diese Veränderungen sowie die weiteren Schritte innerhalb der Renaturierung, wirken sich in jeder Hinsicht positiv auf die Entwicklung des Gewässerzustandes und die Flussdynamik aus.