Sehnsucht nach Ruhe und Geborgenheit – an der Havel wird sie gestillt. Wir wollen nun 90 Flusskilometer der Natur zurückgegeben. Werden Sie Teil dieses einmaligen Unterfangens!
Machen Sie die Havel wieder lebendig!Gewässerrandstreifenprojekt „Untere Havelniederung zwischen Pritzerbe und Gnevsdorf“
Das Kernvorhaben der NABU-Aktivitäten an der Havel



Das Gewässerrandstreifenprojekt ist das Kernvorhaben im NABU-Havelprojekt. Gemeinsam mit dem Bund sowie den Ländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt hat der NABU begonnen, den stark gestörten Wasserhaushalt des Flusses wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Bis zum Jahr 2021 werden die prioritären biotopeinrichtenden Maßnahmen aus dem Gesamt-Maßnahmenkonzept für das Gebiet, die im Pflege- und Entwicklungsplan vorgesehen sind, umgesetzt und die Gewässerunterhaltung angepasst, so dass sich wieder naturnähere Strukturen an der Unteren Havel entwickeln können. Dafür muss allein der NABU 1,6 Millionen Euro aufbringen. Im Projektgebiet schafft der NABU ein Naturparadies, das beispielhaft für alle deutschen Flüsse sein soll. So wird es an der Unteren Havel bald wieder Sandbänke, Inseln und einen natürlichen Uferwald geben.
Das tut der NABU
- Überflutungsgebiet schaffen: Es werden zwei Deichabschnitte zurückgebaut und damit rund 500 Hektar Überflutungsfläche für den Hochwasserschutz zurückgewonnen.
- Auenwald pflanzen:Rund 90 Hektar Auenwald werden begründet, die als natürliche Kläranlage nicht nur den Fluss reinigen, sondern auch als Abflussflächen für das Hochwasser dienen.
- Deckwerke entfernen: Knapp 30 Kilometer Steinschüttungen, die die Untere Havel im Flussbett einengen, werden abgebaut. Dadurch entstehen wieder natürliche Sandstrände.
- Altarme und Flutrinnen anschließen: 49 Flutrinnen und 15 künstlich abgeschnittene Altarme schließt der NABU im Kerngebiet wieder an und gibt damit lebendige Fließgewässer an den Hauptstrom zurück.
- Uferbefestigungen beseitigen: 17 Geländeerhebungen direkt am Ufer der Flusses trägt der NABU ab. Das ermöglicht eine häufigere und länger anhaltende Überflutung der Aue.
- Grünlandnutzung besser anpassen:Vorherrschende Probleme werden geprüft und in einem Konzept für eine bessere Nutzung des Grünlandes (zum Beispiel ein flexiblerer Mahdtermin) ausgearbeitet. Davon profitieren Wiesenbrüter wie Limikolen und der Wachtelkönig.
- Wassermanagement verbessern: Ein langsameres Trockenfallen der Flächen nach natürlichen Hochwässern, durchgängige Staustufen und eine bessere Fließdyamik im gesamten Gebiet – das sind Ziele, für die sich der NABU einsetzt.
- Gewässerunterhaltung einschränken: Die geforderte Verminderung der Gewässerunterhaltung wird mittlerweile von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung praktiziert. Durch die stark reduzierten Sohlbaggerungen und die eingestellte Güterschifffahrt entwickeln sich wieder ein naturnäheres Gewässerbett, mehr Unterwasserpflanzen und eine naturnahe Ufervegetation.
Die Förderer ...
... des Gewässerrandstreifenprojektes Untere Havelniederung
Das Gewässerrandstreifenprojekt Untere Havelniederung wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit sowie durch die Länder Sachsen-Anhalt und Brandenburg.
- Land Brandenburg
- Land Sachsen-Anhalt
- Bundesamt für Naturschutz
- Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Weitere Informationen zum Gewässerrandstreifenprojekt
Das etwa 19.000 Hektar große Projektgebiet liegt ungefähr 70 Kilometer westlich Berlins. Es umfasst das Europäische Schutzgebiet „Niederung der Unteren Havel“, das Teile des Naturparks Westhavelland und des Biosphärenreservats Mittelelbe einschließt. Mehr →
Maßnahmentypen
Der NABU wird zusammen mit dem Bund und den Ländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt die Untere Havel naturnah gestalten. Denn dort sind viele Arten mittlerweile akut vom Aussterben bedroht. Es ist höchste Zeit zu handeln: Der NABU packt es an! Mehr →