Die Papitzer Lehmlachen in der Luppeaue sind ein wertvoller Lebensraum für Pflanzen und Tiere. - Foto: Maria Vlaic
Neues Wasser auf alten Wegen
Eine „Lebendige Luppe“ für Sachsen
Im nordwestlichen Auwald von Leipzig und Schkeuditz sollen ehemalige Wasserläufe der Luppe revitalisiert werden. Denn Eingriffe der letzten Jahrzehnte wie Flussregulierungen, Eindeichungen und Trockenlegungen hatten gravierende Folgen für die Aue: Die ehemals wasserreiche Landschaft trocknet mehr und mehr aus, der Artenreichtum des Auwalds droht zurückzugehen.
Die Förderung im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt macht nun wichtige Maßnahmen zu Entwicklung und Erhalt der Leipziger und Schkeuditzer Flussauenlandschaft möglich. Im Projekt „Lebendige Luppe“ arbeitet der NABU-Landesverband Sachsen seit 2012 gemeinsam mit den Städten Leipzig und Schkeuditz an der Revitalisierung ehemaliger Fließgewässer. Die Wiederbelebung einstiger Luppeläufe soll der Aue neue und wichtige Lebensadern zu schenken.
Ein weiterer Bestandteil der Bemühungen des NABU ist die Verbesserung der Wasserversorgung der Papitzer Lachen. Die ehemaligen Lehmstiche haben sich zu wertvollen Amphibienhabitaten entwickelt, die der NABU-Landesverband Sachsen e. V. mit seinem Regionalverband seit Jahren durch Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen betreut.
Daneben begleitet der NABU das Vorhaben durch umfangreiche Öffentlichkeits- und Umweltbildungsarbeit. Weitere Projektbausteine sind die natur- und sozialwissenschaftliche Begleitforschung des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und der Universität Leipzig.
Die „Lebendige Luppe“ erhält als erstes sächsisches Projekt eine Förderung im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt, das durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit realisiert wird. Gefördert wird es zudem durch den Naturschutzfonds der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt.
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